11 Fakten zu Burnout – Erkennen Sie die Warnzeichen

Bild: MichaelJayBerlin / Shutterstock.com

Burnout- ein Begriff der heutzutage leider jedem bekannt und in aller Munde ist. Das Burnout Syndrom sorgt für einen prozentual relevanten Anteil bei Krankmeldungen (auch Langzeitkranken) von Mitarbeitern in Unternehmen, je stressiger der Job, je unflexibler die Arbeitszeiten, desto höher das Risiko irgendwann selbst mit der inzwischen anerkannten Krankheit unfreiwillig in Kontakt zu kommen.

Ein Burnout Syndrom entwickelt sich allerdings nicht über Nacht, es ist ein schleichender Prozess, den man erkennen kann, wenn man achtsam mit sich selbst umgeht.

Das Krankheitsbild unterglieder sich in unterschiedliche Phasen, die man durchläuft, erkennen Sie, ob und wie sehr Sie gefährdet sind und ergreifen rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen. In der heutigen Zeit ist Work-Life-Balance wichtiger denn je.

1. Burnout – was genau bedeutet das eigentlich?

Bild: marcinswiostek / Shutterstock.com

Burnout- wortwörtlich übersetzt bedeutet es „ausgebrannt“. Man hat sich sozusagen selbst „verheizt“. Die Sicherungen brennen durch und man weiß nicht mehr wohin mit sich. Man verzettelt sich vor lauter Aufgaben und irgendwann, nachdem eben alles abgebrannt ist und der Ärger und die Hektik verraucht, sind bleibt nur eines: Leere und Asche.

Oft stehen diejenigen, die eine solche Diagnose erhalten haben, buchstäblich vor den Trümmern ihres Lebens, unfähig, nach all dem getakteten, stressigen Leben auch nur einfachste Dinge in organisierter Art und Weise zu bewerkstelligen.

Leider neigen die meisten Menschen dazu, den Stress, den sie tagtäglich aushalten, kleinzureden und sich nicht einzugestehen, dass sie mal dringend eine Pause bräuchten.

2. Wie ein Burnout entsteht

Bild: Kaspars Grinvalds / Shutterstock.com

Wie bereits erwähnt ist Burnout nichts, mit dem man eines Tages völlig unerwartet aufwacht. Das eigene „Verbrennen“ zeichnet sich ab, lange bevor es zu spät ist, einzulenken. Aber viele ignorieren die ersten Anzeichen, weil sie so im Hamsterrad gefangen sind und oft keine Möglichkeit sehen, kürzerzutreten.

Wie aber beginnt dieser destruktive Strudel, der irgendwann im Burnout endet? Später Betroffene stecken meist unfassbar viel Energie in die täglich anfallenden Tätigkeiten.

Dabei ist es tatsächlich egal, ob es sich um die Mutter mit 2 Kindern handelt, die sich das hohe Ziel gesteckt hat, sämtliche Babybreie selbst zu kochen, zu stillen und Haus und Hof im Topzustand zu halten, täglich Sport zu machen und einen Blog zu schreiben oder den ambitionierten Bänker, der hoch hinaus will auf der Karriereleiter.

3. Typische Faktoren, die zum Entstehen eines Burnouts beitragen

Bild: Photographee.eu / Shutterstock.com

Meistens beginnt das Burnoutsyndrom mit einer gewissen, ungesunden Haltung sich selbst und der eigenen Leistung gegenüber. Personen, die daran erkranken, haben oftmals das Gefühl, unentbehrlich zu sein, ohne sie „läuft der Laden eben nicht“.

Das Ganze in Kombination mit dem unangenehmen Gefühl, niemals für alles was zu tun ist ausreichend Zeit zu haben. Um alle Aufgaben ordnungsgemäß erledigen zu können, müsste der Tag eigentlich 48 Stunden haben anstatt 24.

Die eigenen Bedürfnisse, wie regelmäßige Nahrungsaufnahme, ausreichend Schlaf und ein Ausgleich zum Alltag werden rigoros vernachlässigt, was unweigerlich zu Enttäuschungen, Misserfolgen und Stress führt. Der nächste Schritt in Richtung Katastrophe ist der, indem die sozialen Kontakte schrittweise heruntergefahren werden.

4. Welche Symptome treten auf?

Bild: Realstock / Shutterstock.com

Die Symptomatik hat viele Gesichter, einer der vielen Gründe, warum die meisten leider nicht merken, dass sie sich bereits in einer verheerenden Abwärtsspirale in Richtung Burnout befinden.

Die meisten Symptome sind unspezifisch und isoliert gesehen nicht zwangsläufig charakteristisch für den Burnout. Das Erste, was sich bemerkbar macht, sind ausgeprägte Erschöpfungszustände.

Dazu gehören Rastlosigkeit, vor allem leider auch in der Nacht, genau dann, wenn der Körper eigentlich die dringend benötigte Ruhe schöpfen sollte. Daraus resultiert Schlaf- und unweigerlich Energiemangel. Das eine Symptom führt dann in einer unaufhaltsamen Kettenreaktion zum nächsten, nämlich erhöhter Unfallgefahr und einem heruntergefahrenen Immunsystem, das eine erhöhte Infektanfälligkeit begünstigt.

5. Typischer Verlauf der Erkrankung

Bild: Tero Vesalainen / Shutterstock.com

In der nächsten Phase führt mangelnde Kraft, die durch Schlafentzug, Infekte etc. hervorgerufen wurde, dazu, dass die betroffene Person zwangsläufig ihr Engagement drosseln muss. Das geschieht meist gegen ihren Willen, aber das Gefühl, nicht mehr zu können, übermannt sie, ohne dass sie dem irgendwas entgegenzusetzen haben.

Es geschieht etwas, das einer „innerlichen Kündigung“ des Arbeitsplatzes (oder der Mutterrolle) gleichkommt. Es entwickelt sich ein extremer Widerwille gegen das, was dazu geführt hat, dass sie sich so ausgelaugt und am Ende fühlen. Der Feierabend wird vorverlegt, der Arbeitsbeginn hinausgezögert und das Arbeitszeitkonto gerät nicht selten ins Minus.

Die Empathie für die Mitmenschen verschwindet häufig ganz, weil man so sehr damit beschäftigt ist, sich endlich um sich selbst zu kümmmern. Leider verliert man dabei die anderen oft aus dem Blick. Ein Zynismus, der besonders bei Kollegen und Vorgesetzten schlecht ankommt, tut sein Übriges.

6. Wie hoch ist Ihr Risiko?

Bild: Freedomz / Shutterstock.com

Die Symptome verschlimmern sich und spitzen sich zu, bis zum Zusammenbruch der vom Burnout betroffenen Person. Der ursprüngliche Idealismus ist inzwischen verloren gegangen.

In der betroffenen Person macht sich das Gefühl breit, auf der Arbeit vorrangig ausgebeutet zu werden, in der Freizeit hingegen blühen sie hingegen regelrecht auf. Es erfolgt eine klare Distanzierung von Arbeitskollegen/ Geschäftspartnern und Kunden, dem Umfeld wird bewusst, dass etwas nicht stimmt.

Nach und nach schlägt die Stimmung um, der Pessimismus beherrscht den Tagesablauf. Die empfundene Hilflosigkeit, der man machtlos gegenübersteht, wandelt sich in Angstzustände um. Auf nahestehende Personen wirkt der Erkrankte unzuverlässig, weil er oft Verabredungen absagen muss, da er nicht die Energie aufbringen kann. Spätestens jetzt muss die Reißleine gezogen werden, am besten mit professioneller Hilfe.

7. Besonders gefährdete Berufsgruppen

Bild: wavebreakmedia / Shutterstock.com

Man kann sagen, dass es zwei besonders gefährdete Personengruppen unter den Burnout Patienten gibt, bezogen auf den Beruf. Die einen sind eher „schwächerer Natur“, überempfindlich und über alle Maße angepasst.

Die anderen sind das genaue Gegenteil, extrovertiert, dynamisch und auf die eigene Karriere fokussiert. Sie wollen mit großem Engagement hohe Ziele erreichen. So gegensätzlich diese beiden Typen auch wirken, so viel haben sie dennoch gemeinsam, das Bedürfnis nach Anerkennung eint sie.

Wenn man gezielt bestimmte Berufe nennen möchte, zählen unter anderem Polizisten, Sozialarbeiter, Ärzte und Lehrer zu den besonders gefährdeten Personengruppen. Allgemein kann man zusätzlich sagen, dass bei Managern und Führungskräften das Risiko generell erhöht ist.

8. Diagnose Burnout – Und jetzt?

Bild: TheCorgi / Shutterstock.com

Bei vielen Patienten ist es, entgegen der Meinung der meisten Menschen anfangs gar nicht klar, dass ein Burnout Syndrom besteht. Die Erkrankung macht sich durch viele nicht einfach von anderen Erkrankungen abgrenzbare Symptome bemerkbar.

Manchmal werden Patienten nur wegen einer vermeintlich anderen Erkrankung, wie Schlaflosigkeit oder anhaltenden Rückenschmerzen ohne ersichtlichen Grund behandelt. Wenn der Hausarzt zur weiteren Abklärung an einen Psychotherapeuten verweist, kann dieser einen Test machen, den Maslow Burnout Inventory Test, kurz „MBI“.

Dieser Test umfasst 2 Skalen und 22 Fragen, die vom Patienten zu beantworten sind. Darin geht es um Themen wie das Ausmaß der eigenen, emotionalen Erschöpfung. Stellt der Therapeut zweifelsfrei eine Erkrankung fest, wird er geeignete Gegenmaßnahmen aufzeigen, um eine zeitnahe Linderung zu verschaffen.

9. Therapieformen

Bild: Rido / Shutterstock.com

Es ist äußerst wichtig, ein Burnout Syndrom zu erkennen und behandeln zu lassen. Je länger man es herauszögert, desto schlechter geht es den Patienten und desto schwieriger und länger wird der Weg zurück in die Normalität und ein geregeltes, glückliches Leben.

Eine Burnout-Therapie besteht grundsätzlich aus vielen, unterschiedlichen Bausteinen. Es kommt dabei immer auf die genaue Ausprägung der Symptome des jeweiligen Patienten an, hier gibt es kein allgemeingültiges Allheilmittel.

Einige Patienten müssen zusätzlich medikamentös behandelt werden, etwa dann, wenn schwerwiegende depressive Symptome vorliegen. Körpertherapie und Sport sind in der Regel zu jeder Therapieform, ob Gruppen-, Psycho- oder Verhaltenstherapie, empfehlenswert. Es gibt sogar spezielle Burnout-Kliniken, die sich ausschließlich auf die Behandlung dieser Krankheit spezialisiert haben.

10. Stress, gesund oder ungesund?

Bild: WAYHOME studio / Shutterstock.com

Ob man es glaubt oder nicht – Es gibt nicht nur ungesunden Stress, oder anders gesagt, nicht „jeder“ Stress ist für unseren Körper ungesund. Wenn es den „guten“ Stress nicht gäbe, wären wir gefühllos und nicht besonders zufrieden.

Was passiert eigentlich im Körper, wenn wir guten Stress haben? Zum Beispiel wenn wir Achterbahn fahren und den Nervenkitzel genießen, dann erhöht sich der Puls und der Körper schüttet Hormone aus. Das Gleiche passiert im Zustand des Verliebtseins oder wenn wir ein berufliches Erfolgserlebnis verbuchen.

Der Stress, der uns wirklich krank machen kann, ist der chronische Stress. Diesem ist man immer und immer wieder auf die gleiche Art und Weise ausgesetzt und irgendwann beginnt er, den Körper krankzumachen.

11. Entspannung im Alltag

Bild: Kzenon / Shutterstock.com

Eines der wichtigsten Dinge, die wir Ihnen ans Herz legen ist, dass Sie sich im stressigen Alltag immer wieder Pausen gönnen sollten. Damit ist nicht gemeint, monatelang durchzubuckeln, um dann einen zweiwöchigen Wellnessurlaub zu machen, wenn schon alles im Argen liegt und das Kind quasi bereits in den Brunnen gefallen ist.

Es geht darum, sich Tag für Tag kleine Ruheoasen zu schaffen. Sei es die Tasse Tee am Morgen und am Mittag, die Sie ganz für sich alleine, in eine Strickjacke gehüllt, auf der Trasse genießen, bevor sie die Kinder wie ein Zirkusdompteur durchs Bad und an den Frühstückstisch schleusen müssen.

Gönnen Sie sich eine Auszeit beim Sport, regelmäßige sportliche Betätigung stärkt außerdem Ihr Immunsystem und somit Ihre Abwehrkräfte.