6. Ein gefürchtetes Thema
Röteln in der Schwangerschaft sind sehr gefürchtet: Sobald die Frau ihre Schwangerschaft beim Arbeitgeber bekannt gibt, wird Sie darauf hingewiesen, den Röteln „Status“ zu überprüfen. Denn der Erreger kann von der Mutter über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen werden. Eine solche kindliche Röteln-Infektion im Mutterleib wird von den Medizinern als Rötelnembryopathie bezeichnet.
Die Organe des Kindes können so stark geschädigt werden, dass es mit gravierenden Behinderungen zur Welt kommen kann. Auch eine Fehlgeburt ist möglich. Ausschlaggebend ist dabei das Stadium der Schwangerschaft: Die Schäden, die die Virusinfektion bei Kindern im Mutterleib verursachen kann, sind umso häufiger und schwerwiegender, je früher in der Schwangerschaft die Infektion erfolgt.
7. Untersuchungen am Ungeborenen
Alle Defekte, die eine Röteln-Infektion beim Ungeborenen verursachen kann, werden unter dem Begriff „Kongenitales Rötelnsyndrom“ (CRS) zusammengefasst. Im Rahmen der Pränataldiagnostik kann bei Schwangeren mit vermuteter oder nachgewiesener Röteln-Infektion das Ungeborene untersucht werden. Ein erfahrener Arzt ist in der Lage eine Probe des Mutterkuchens oder des Fruchtwassers zu entnehmen.
Infolgedessen überprüft das Labor, ob sich das Erbgut der Röteln-Viren nachweisen lässt. Ab der 22. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit, mithilfe einer langen, dünnen Nadel eine Blutprobe des Ungeborenen aus der Nabelschnur zu entnehmen. Dieses sogenannte Fetalblut kann auf Antikörper gegen Röteln-Viren oder das Erbgut der Erreger untersucht werden.
8. Was tun bei Verdacht?
Bei Verdacht auf die hochansteckende Virusinfektion sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Sie scheuen Ärzte und stellen sich die Frage: Wie wird der Arzt mit der Erkrankung wohl umgehen? Vielleicht helfen Ihnen im Folgenden die Informationen was auf Sie zukommen kann: Im Gespräch sammelt der Arzt zunächst alle wichtigen Informationen, um die Krankengeschichte des Patienten zu erheben.
Anschließend wird er Sie befragen: Seit wann besteht der Ausschlag genau? Juckt der Ausschlag? Ist die Körpertemperatur erhöht? Fühlen Sie sich schlapp? Auf die Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Unter anderem begutachtet der Arzt dabei den Hautausschlag und tastet die Lymphknoten ab. Was geschieht dann?