Zähneputzen zählt heutzutage zur täglichen Routine von vielen Menschen und bildet den Grundbaustein der Mundhygiene. Damit sollen Zahnkrankheiten wie beispielsweise Karies oder Parodontitis vorgebeugt bzw. verhindert werden.
Deshalb ist es sehr wichtig bereits früh auf die Gesundheit der Zähne zu achten, da es zu vielen Fehlern bei der Zahnhygiene kommen kann. Die richtige Zahnpflege spielt bei Kindern bzw. bei Säuglingen bereits eine wichtige Rolle. Welche Zahnbürste und Zahncreme sind gut geeignet für Kinder? Wie werden die Zähne richtig geputzt?
Im Folgenden finden Sie 11 wertvolle Tipps, die Sie und ihre Familie bei der täglichen Zahnroutine unterstützen.
1. Wann sollte mit der Zahnpflege begonnen werden?
Von Grund auf ist es wichtig, dass wir auf die Gesundheit unserer Zähne achten. Als wir Kinder waren, war es die Aufgabe unserer Eltern uns das Zähneputzen zu erlernen. Dies gilt heutzutage in jedem Familienhaushalt als selbstverständlich. In Deutschland verbesserte sich zudem die Gesundheit der Kinderzähne, dies ist darauf zuschließen das diese Vorsorgeaufgabe für Eltern immer wichtiger wird.
Bereits vor dem ersten Zahn sollten Eltern, nach dem Stillen oder dem Fläschchen, dringend den Mund des Babys von Bakterien befreien. Dazu wird der Gaumen und das Zahnfleisch mit einem Wattestäbchen, speziellen Tüchern oder einer Handzahnbürste bestehend aus Silikon gesäubert. Es ist wichtig, ab dem ersten Zahn mit dem Zähneputzen zu beginnen.
2. Die richtige Zahnbürste
Für das Säubern von Milchzähnen können Lernzahnbürsten verwendet werden. Dabei ist es von Vorteil, dass diese Zahnbürsten kurze und weiche Borsten besitzen. Allgemein sind Kinderzahnbürsten mit weichen Borsten, einem kleinen Bürstenkopf und einem kindgerechten Griff für die tägliche Zahnhygiene ideal.
Elektrische Zahnbürsten sollten erst ab einem Alter von drei Jahren verwendet werden. Dabei sollte immer auf die Meinung des Herstellers geachtet und dessen Gebrauchsanweisung beachtet werden. Bevor mit der elektrischen Zahnbürste geputzt wird, ist es wichtig dem Kleinkind den Umgang mit der Fingerzahnbürste beizubringen. Somit bekommen Kinder ein besseres Gefühl für das Zähneputzen. Ungefähr ab einem Alter von 8 Jahren können Kinder auf eine Erwachsenenzahnbürste umsteigen.
3. Die richtige Zahnpasta
Eine spezielle Kinderzahncreme putzt und pflegt Milchzähne besonders schonend und ist deshalb so wichtig, da sie weniger Fluorid als eine normale Zahnpasta enthält und nicht schädlich ist, wenn sie ausersehen verschluckt wird.
Neben der Menge an Fluorid ist das Aussehen der Verpackung für Kinder wichtig. Ihnen macht das putzen mehr Spaß, wenn sie sich ihre eigenen Motive bei der Zahncreme aussuchen können. Zudem wird davon ausgegangen, dass für die tägliche Reinigung der Zähne eine erbsengroße Menge an Zahncreme für Kinder ausreicht. Bis zum zweiten Lebensjahr genügt es, die Milchzähne in der Regel einmal am Tag zu säubern. Danach sollten sie zweimal am Tag geputzt werden.
4. Wie putze ich die Zähne richtig?
Der erste Zahnarztbesuch beginnt für die meisten Kinder bereits im ersten Lebensjahr. Dort erklären die Zahnärzte wie richtig geputzt wird. In den ersten sechs Jahren ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder bei der Zahnpflege unterstützen und die Zähne ihrer Kinder regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls nach säubern.
Ideal für die tägliche Zahnpflege ist die „KAI-Methode„. Zu Beginn werden die Kauflächen durch Hin und her Bewegungen der Zahnbürste gereinigt. Danach werden mit kreisenden Bewegungen die Außenflächen der Zähne geputzt. Zum Schluss lernt das Kind noch wie es die Innenflächen der Zähne bürstet. Es gilt die Devise von rot nach weiß.
5. Was bedeutet frühkindliche Karies?
Frühkindliche Karies ist eine Karies Erkrankung im Vorschulalter und gilt als häufigste chronische Erkrankung. Es wird zwischen Milchzahnkaries und Nuckelflaschenkaries unterschieden.
Die Milchzahnkaries deutet auf eine schlechte und unzureichende Mundhygiene hin. Die Nuckelflaschenkaries hingegen entsteht, wenn Kinder viel Süßes durch Nuckelflaschen zu sich nehmen. Dabei werden die Zähne geschädigt, da sie ständig auf eine zucker- oder säurehaltige Flüssigkeiten stoßen. In diesem Bereich siedeln sich daraufhin zunehmend kariesfördernde Bakterien an.
Außerdem kann eine Nuckelflaschenkaries durch Dauerstillen verursacht werden. Um eine Frühkindliche Karies vorzubeugen, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, zudem ist es hilfreich, wenn auf das Dauernuckeln verzichtet wird und für die Zahnhygiene Kinderzahncreme verwendet wird.
6. Was tun, wenn das Kind nicht Zähneputzen möchte
Welche Elternteile kennen es nicht, jeden Tag aufs neue ihre Sprösslinge zum Zähneputzen bewegen zu müssen. Dabei ist häufig sehr viel Geduld und Kreativität gefragt. Am besten ist dabei eine positive Herangehensweise. Überlegen Sie sich ein Belohnungssystem für ihr Kind. Beispielsweise jede Woche eine kleine Überraschung, wenn es die Zähne ordentlich putzt.
Expertin Dr. med.dent. Heike Scholtes hat noch einige Tricks, um die tägliche Zahnpflege einfacher zu gestalten. Einer davon ist es, die Routinen einzuhalten und zur Gewohnheit zu machen. Zudem ist es einfacher, wenn das Kind eine Gelegenheit zum Sitzen hat und nicht allzu lange stehen muss.
7. Die richtige Ernährung während der Zahnpflege
Auch die Ernährung spielt bei der Zahnpflege eine wichtige Rolle. Wird darauf nicht geachtet, kann beispielsweise Karies entstehen.
Dabei entsteht Säure, die unseren Zahnschmelz angreift. Der beste Schutz dagegen wäre Speichel, da dieser unsere Zähne reparieren und verbessern kann. Das ist aber nur möglich, wenn die Zähne auch gut geputzt werden.
Laut Expertin Dr. med.dent. Heike Scholtes darf auch mal genascht werden, dabei ist aber zu beachten das nicht über den Tag verteilt gegessen wird, sondern lieber eine Portion am Tag genascht wird. Der Grund ist, wenn wir ständig süßes essen oder trinken kann der Speichel unsere Zähne nicht schützen.
8. Zähne brauchen Zeit zur Erholung
Immer wenn ihr Kind etwas isst oder trinkt, produzieren die Bakterien im Mund eine bestimmte Säure, die die Zähne angreift. Erst nach etwa dreißig Minuten kann der Speichel die Säure neutralisieren. Deshalb ist es wichtig den Zähnen ihres Kindes Zeit zu geben und sie ruhen zu lassen.
Das bedeutet, ihr Nachwuchs sollte zwischen den Mahlzeiten eine Pause haben und das Essen vermeiden. Sollte Ihr Kind Hunger haben, können sie mit einem Glas Wasser Abhilfe schaffen.
Nachts befindet sich deutlich weniger Speichel im Mund, somit kann der Speichel die Zähne nicht ausreichend schützen und sie sind anfälliger für Karies.
9. Die häufigsten Symptome
Laut Prof. Dr. Hirsch werden die Beschwerden der kleinen Patienten überwiegend von Karies verursacht. Ein Drittel der Zahnschäden entstehen bei Kindern und Jugendlichen vor allem durch Mineralisationsstörungen. Das bedeutet, die Zähne werden von Beginn an durch unterschiedliche äußere Ursachen gestört. Zum Beispiel haben äußere Umwelteinflüsse, Erkrankungen oder Medikamente negative Auswirkungen auf die Zähne.
In den meisten Fällen werden die Zähne zusätzlich durch Knirschen stark abgenutzt und beschädigt. Es wird geschätzt, dass jedes fünfte Kind mit den Zähnen knirscht. Es gibt zahlreiche Methoden, die gegen Zähneknirschen helfen. Ärzte empfehlen Entspannungsübungen. Außerdem können Aufbiss Schienen oder muskelentspannende Medikamente helfen.
10. regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt
Der erste Besuch beim Kinderzahnarzt für Säuglinge soll bereits im Alter zwischen sechs und neun Monaten erfolgen, da sich bereits die ersten Vorderzähne zeigen können. Dabei erklärt der Zahnarzt den Eltern die Vorgehensweise für die richtige Ernährung und Zahnpflege. Der Arzt kann dabei Fehler erkennen und somit Schäden an den Milchzähnen der Kinder vermeiden und diese schützen.
Nachdem Erscheinen der Backenzähne, im Alter von etwa 17 Monaten sollte der zweite Zahnarztbesuch für Kleinkinder angesetzt werden. Wenn alle Milchzähne vorhanden sind, ist es wichtig mit den Kindern halbjährlich einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren. Häufige Besuche beim Arzt können dem Kind aufzeigen, wie wichtig die tägliche Zahnpflege ist.
11. Angst vor Zahnärzten
Wer kennt nicht das mulmige Gefühl, bereits beim Gedanken an den Zahnarzt. Um diese schrecklichen Gedanken zu vermeiden, ist es schon im frühen Alter wichtig diese zu verringern. Durch regelmäßige Besuche beim Zahnarzt können genau diese Ängste bei Kinder nachlassen und für die Zukunft vermieden werden.
Außerdem hilft es wenn, dass Kind beim Zahnarzttermin ganz auf sich alleine gestellt ist und Entscheidungen nicht von den Eltern abgenommen werden. Dies kann das Kind in jungen Jahre schon äußerst positiv beeinflussen. Zum Schluss jedes Zahnarzttermins erhält das Kind eine Belohnung, so kann das Selbstvertrauen gestärkt werden, wie auch die Motivation.