Derzeit liegt Darmkrebs bei Frauen auf dem zweiten Platz der häufigsten Krebserkrankungen und bei Männern auf Platz drei. Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine Krankheit, die tödlich enden kann.
Besonders tückisch an Darmkrebs: Er verursacht zu Beginn oft keine Symptome. Deshalb ist es lebenswichtig die Anfangssymptome zu kennen, wenn sie auftreten. Auch wenn viele Symptome für Darmkrebs auf andere Krankheiten hinweisen können, ist eine Untersuchung auf Darmkrebs dringend zu empfehlen. Denn bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich Darmkrebs zu 100 Prozent heilen.
Darmkrebs entsteht meist aus Darmpolypen, gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut. Die Heilungschancen sind deshalb so hoch, weil es fünf bis zehn Jahre dauern kann, bis diese Wucherungen zu Darmkrebs führen.
1. Blutiger Stuhl
Eines der auffälligsten Symptome für Darmkrebs ist blutiger Stuhl. Dabei ist es egal, ob die Färbung des Blutes rötlich, dunkel oder schwarz ist. Rötliches Blut weist auf Krebs im Enddarm hin. Ist das Blut schwarz oder dunkel ist dies ein Hinweis auf Krebs im Bereich des Magens und des Zwölffingerdarms. Die farblichen Unterschiede erklären sich durch die Entfernung zum Darmausgang.
Blut im Stuhl kann auch durch Hämorrhoiden und andere Darmerkrankungen entstehen und ist deshalb kein sicheres Zeichen für Darmkrebs. Trotzdem sollten Sie blutigen Stuhl ernst nehmen und sich vom Arzt untersuchen lassen. Hierbei kann der Arzt feststellen, ob das Blut dem Stuhl beigemengt (Darmkrebs) oder nur oberflächlich ist (Hämorrhoiden).
2. Verstopfung und Durchfall, im Wechsel oder für sich allein
Verstopfungen und Durchfall können ebenfalls deutliche Hinweise auf Darmkrebs sein. Bei manchen Erkrankten treten Verstopfung und Durchfall im Wechsel auf. Den Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung bezeichnet der Mediziner als paradoxe Diarrhö.
Der Durchfall entsteht durch den Tumor.
Der Tumor verengt den Darm und staut den Stuhl erst mal auf. Jetzt beginnen Bakterien mit der Zersetzung des Stuhls und wird flüssig. Ein weiterer unangenehmer Effekt dieser bakteriellen Zersetzung ist ein übelriechender Gestank.
Leiden Sie entweder nur Verstopfungen oder nur Durchfall die sich wiederholen, kann dies auch ein Symptom für Darmkrebs sein. Diese Symptome müssen also nicht zwangsläufig im Wechsel auftreten. Sie sind auch für sich allein Symptome für Darmkrebs.
3. Blähungen
Blähungen sind meist harmlos und bis zu 24 Blähungen am Tag sind durchaus normal. Sie können aber unter bestimmten Bedingungen auch Symptom einer Krankheit sein.
Wenn aber bei Blähungen unbeabsichtigt Stuhl abgeht, sollten Sie alarmiert sein. Denn dies kann ein Zeichen für Darmkrebs sein. Diese Krankheitserscheinung nennen Ärzte auch das Phänomen des „falschen Freundes“.
Die Ursache des Phänomens des „falschen Freundes“ ist mangelnde Spannung im analen Schließmuskel. Auslöser kann ein Darmkrebs sein, der weit unten im Darm sitzt. Hat dieser den Schließmuskel befallen stört er diesen in seiner Funktionalität.
Kommt zum ungewolltem Stuhl noch Schleim und Blut hinzu, handelt es sich um ein noch deutlicheres Alarmsignal.
4. Häufige Toilettengänge
Hat sich in letzter Zeit Ihr Stuhldrang verändert? Sie müssen häufig zur Toilette und dies zu nicht üblichen Tageszeiten, dann kann das auch ein Anhaltspunkt für Darmkrebs sein. Es können aber auch hier wieder andere Erkrankungen zugrunde liegen, wie etwa die nicht zu unterschätzende Colitis Ulcerosa oder ein, im Vergleich, relativ harmloser Reizdarm.
Der Tumor hat beim Darmkrebs das Darmgewebe und seine Nerven so verändert, dass die Symptome an die Reizdarmerkrankung erinnern. Die Folge ist, dass das ganze Darmgefüge durcheinander gerät.
Wie bei fast allen anderen Symptomen von Darmkrebs gilt, dass meist nicht ein Symptom allein vorliegt. Dies können unter anderem die schon genannten Symptome, blutiger Stuhl, Blähungen, Verstopfung und Durchfall sein.
5. Bleistiftstuhl
Wenn die Form des Stuhls sehr dünn, einem Bleistift ähnelt und unangenehm riecht, handelt es sich um Bleistiftstuhl. Dieses Symptom des Darmkrebses entsteht, wenn das Darmlumen im Enddarm stark verengt ist. Das Darmlumen ist der Raum im Darm, durch den sich Stuhl und Speisebrei bewegen.
Wird der Bleistiftstuhl durch Darmkrebs verursacht, hat dieser sich so vergrößert, dass nur noch wenig Stuhl durchgelassen wird. Mit dem Bleistiftstuhl geht eine beschwerliche Entleerung des Stuhls einher.
Tritt der Bleistiftstuhl nur kurz auf, ist er wahrscheinlich harmlos. Hört er aber nicht auf und es kommen andere Symptome wie Blähungen, Verstopfungen, Bauchschmerzen, Schleim- und/oder Blutaustritt hinzu, ist mit einer schweren Erkrankung zu rechnen.
6. Völlegefühl
Völlegefühl haben sie sicher schon nach dem Essen erlebt. Meist, wenn sie zu viel und dazu noch zu ungesund gegessen haben. Oft kommt noch Sodbrennen hinzu. Auch Stress und mangelnde Bewegung können der Grund für Völlegefühl sein.
Hier hilft meist Bewegung, Erholung und eine Umstellung der Ernährung.
Was aber ungewöhnlich ist, wenn sie obwohl sie wenig gegessen haben, Völlegefühl auftritt.
Dann kann Völlegefühl ein Hinweise auf Darmkrebs sein. Dieses Phänomen wird durch die Tumore verursacht. Sie füllen das Darmlumen und selbst das wenige Essen hat kaum Platz im Darm. Achten Sie auch hier auf die anderen Symptome, die ein Zeichen für Darmkrebs sein können.
7. Schmerzen beim Stuhlgang
Gehen die Schmerzen beim Stuhlgang auf Darmkrebs zurück, handelt es sich um Krebs im Enddarm. Der Tumor verengt den Enddarm so, dass der Stuhl ähnlich einer Verstopfung nur schwer durch den Analkanal kommt.
Begleiterscheinungen können unter anderem Bleistiftstuhl, Blut und Schleim beim Stuhlgang sein. Auch Blähungen können vorkommen.
Bei Gesunden kommt es manchmal zu Schmerzen beim Stuhlgang, meist im Zusammenhang mit Verstopfung.
Diese klingen meist schnell ab. Besonders, wenn sie auf die Ernährung achten und sich viel bewegen.
In einigen Fällen kann es zu Analfissur kommen einem Riss im Darmkanal. Eine Analfissur weist einige Symptome auf, die mit einigen des Darmkrebses übereinstimmen.
8. Rumoren in den Eingeweiden
In ihrem Bauch rumort es und es sind häufig laute Geräusche zu hören. Hier braut sich etwas zusammen. Normalerweise handelt es sich um normale Verdauungsbeschwerden die in Verbindung mit Blähungen und Durchfall auftreten. Doch auch Rumoren im Bauch kann ein Symptom von Darmkrebs sein.
Sind Krebstumore die Ursache, halten sie den zu verdauenden Nahrungsbrei und Stuhl auf und die Bakterien zersetzen den sie länger als normal. Dabei kommt es zur Verflüssigung des Stuhls bei gleichzeitiger Entwicklung von Faulgasen.
Diese gehen dann als Durchfall und Blähungen ab. Auch das Rumoren im Bauch geht mit den anderen Symptomen für Darmkrebs wie Völlegefühl einher. Gehen Sie bei derartigen Symptomen besser zum Arzt und lassen die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen durchführen.
9. Unvollständige Darmentleerung
Hat der Darmkrebs den Darm befallen, kann ein Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung entstehen. Die Tumore füllen das Darmlumen aus und blockieren den Stuhl, so entsteht das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung.
Dieses Gefühl ist gar nicht so unberechtigt, da der Darm ja tatsächlich nicht vollständig entleert ist. Die das Lumen ausfüllenden Tumore verstärken dieses Gefühl noch.
Auch das unangenehme Gefühl von unvollständiger Darmentleerung ist kein isoliertes Symptom.
Deshalb liegt bei dem Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung häufig Bleistiftstuhl vor. Völlegefühl, Blähungen, das Rumoren im Bauch, Bauchschmerzen und Krämpfen im Enddarm und viele andere Symptome für Darmkrebs sind auch wieder mit dabei.
10. Schleim oder Blut aus dem Enddarm
Die Absonderung von Blut und Schleim können ein deutlicheres Zeichen für Darmkrebs. Das austretende Blut und der Schleim zeigen, dass aus einem vormals harmlosen Darmpolypen inzwischen ein bösartiger Tumor geworden ist.
Die Entwicklungszeit eines Darmpolypen zum Tumore kann zwischen 5 und 10 Jahren dauern.
Damit es nicht dazu kommt sollten ab etwa 50 regelmäßig Darmspiegelungen durchgeführt werden. Am besten informieren Sie sich hierüber bei ihrer Krankenkasse.
Meist liegen die Abstände zwischen Darmspiegelungen bei 10 Jahren. Alternativ ist auch eine Kontrollentnahme des Stuhls möglich.
Da Schleim und Blutungen aus dem auch aufgrund anderer Krankheiten und durch Nahrungsumstellungen des Darms auftreten, sollten auch andere Symptome beachtet werden.
11. Leichtes Fieber
Manchmal kann es bei Darmkrebs zu auch zu leichtem Fieber kommen. Dies ist ein eher undeutliches Symptom für Darmkrebs und sollte nicht unterschätzt werden. Deshalb sollten sie überprüfen, welche anderen Symptome mit dem leichten Fieber einhergehen.
Diese mit dem leichten Fieber einhergehende Symptome können die schon genannten Symptome wie Blut im Stuhl, Bleistiftstuhl, Abgang von Schleim aus dem Enddarm, Rumoren im Bauch, Bauchschmerz oder die noch folgenden, wie schmerzhafte Krämpfe und Bauchschmerzen im Enddarm sein.
Oft tritt leichtes Fieber zusammen mit Symptomen wie Blutarmut, Leistungsminderung und Müdigkeit auf. Diese Kombination von Symptomen sollten sie nicht ignorieren und schnell zum Arzt gehen.
12. Blutarmut, Leistungsminderung und Müdigkeit
Ist der Darmkrebs schon fortgeschrittenen, tauchen Symptome wie Müdigkeit, Blutarmut und verminderte Leistungsstärke auf. Die Tumore sind inzwischen so groß, dass sie den ganzen Körper beeinträchtigen. Wahrscheinlich befallen seine Auswüchse bereits andere Organe des Körpers.
Die Krebstumore binden inzwischen soviel Blut und geben es in den Darm ab, dass eine Blutarmut entsteht. Die Folge dieser Blutarmut sind dann Müdigkeit und Leistungsminderung.
Diese Symptome des Darmkrebses treten meist erst auf, wenn schon andere Symptome wie Blut im Stuhl, Abgang von Blut und Schleim sowie Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden aufgetreten sind. Andere Ursachen für Blutarmut wie etwa offene Wunden gehen nicht mit den genannten Symptomen einher.
13. Krämpfe und Bauchschmerzen
Bei Bauchschmerzen und Krämpfen handelt es sich um sehr deutliche Zeichen für Darmkrebs, wenn diese sich im Bereich des Unterbauches und des Enddarms vorkommen. Leider ist dies ein Zeichen für fortgeschrittenen Darmkrebs.
Die Tumore sind inzwischen so groß, dass sie den Darm schwer belasten. Eine normale Darmtätigkeit dürfte nicht mehr möglich sein. Viele der bisher genannten Symptome werden auch aufgetreten sein.
Auch die Analfissur verursacht Krämpfe und Fieber im Unterbauch und im Bereich des Enddarms und weist auch andere, dem Krebs ähnliche Symptome wie den Bleistiftstuhl auf. Ein Besuch beim Arzt und weiter Untersuchungen sind auf jeden Fall dringend anzuraten.