27 spannende Fakten über Hygiene und Krankheiten im mittelalterlichen Europa

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Die mittelalterliche Geschichte ist ein Thema, welches in der Schule nur allzu gerne behandelt wird. Mittlerweile gibt es auch recht viele Mittelalterfans, die aber noch lange nicht alles von der früheren Zeit wissen.

Diese Zeit hat viele Ereignisse mit sich gebracht, die wir heutigen Menschen als sehr spannend empfinden. Allerdings gab es im Mittelalter auch viele Krankheiten, bei der man Hygiene erwartet hätte. Diese sah aber natürlich früher wesentlich anders aus, als in unserer heutigen Zeit. Auch ein gutes und organisiertes Gesundheitssystem wie heute gab es früher natürlich nicht. Man hat den Arzt gefürchtet, weil die damaligen Operationen kaum jemand überlebte!

1. Die Mund- und Zahnpflege im Mittelalter

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Die frühere Zahnpflege ist mit der heutigen Hygiene nicht zu vergleichen. Früher gab es noch keine Zahnbürsten und Zahnpasta auch nicht. Die Menschen spülten sich also den Mund mit Wasser aus und nahmen statt der Zahnbürste einen Lappen für die Zähne.

Auf einen guten Atem hat man allerdings schon im Mittelalter Wert gelegt. Damals wurde Minze gekaut, um einen frischen Atem zu bekommen. Auch Kräuter kamen zum Einsatz, um den Mundgeruch zu besiegen. Die Zähne der Leute wurden schlecht und wurden mit einer Zange entfernt. Betäubungsmittel gab es früher natürlich noch nicht, weshalb das Entfernen der Zähne sehr schmerzhaft war.

2. Operationen im Mittelalter wurden selten überlebt

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Schon im Mittelalter wurden Menschen operiert. Aber jeder hat sich davor gefürchtet. Leider war es so, dass die meisten Menschen nach einer OP gestorben sind. Wie das kam? Weil es damals noch kein Wissen über Bakterien und Mikroorganismen gab.

Die Sterilisation gab es einfach zur früheren Zeit nicht. Die Ärzte haben sich höchst selten die Hände gewaschen und standen meist mit einer Ausrüstung am OP Tisch, die sehr dreckig war. Es musste erst das 19. Jahrhundert erreicht werden, und zwar Mitte des Jahrhunderts, bis Ärzte begriffen, sich immer die Hände waschen zu müssen. Und dass man saubere Instrumente brauchte, um Infektionen vermeiden zu können.

3. Der Aderlass im Mittelalter

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Es gab zu früheren Zeiten ein medizinisches Standardverfahren, welches immer gerne eingesetzt wurde. Dabei wurde aus dem Körper des Kranken viel Blut gelassen. Der Sinn dahinter war, dass so Krankheiten geheilt werden sollten.

Es gab zwei Methoden, um das Blut aus dem Körper zu entnehmen. Entweder wurde ein Schnitt gemacht und das Blut wurde einfach in ein Becken abgetropft oder es wurden Blutegel eingesetzt. Die Blutegel kamen auf die erkrankten Körperteile, saugten sich dort voll und fielen dann von alleine wieder ab. Zum Glück stellte man dann irgendwann fest, dass der Aderlass leider nicht sonderlich gesund war und hat dieses Verfahren eingestellt.

4. Der Druck im Hirn

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Früher waren die Menschen bei der Gesundheitsvorsorge nicht so weit, wie wir heute. Gerade bei mentalen Erkrankungen, kam es zu einem Eingriff, über den man nur den Kopf schütteln kann. In diesem Fall wurde dem Menschen einfach ein Loch in den Schädel gebohrt. Dadurch sollte die äußere Membran freigelegt werden und Druck abgelassen werden.

Der abgelassene Druck sollte Migräne verbessern, Epilepsie heilen und andere psychische Erkrankungen behandelt werden. Viele Menschen überlebten diesen Eingriff nicht, was zum Teil auch an den Hygiene Bedingungen lag, aber natürlich auch an einem fehlenden Fachwissen. Und die Menschen, die diesen Eingriff überlebten, waren trotzdem nicht geheilt!

5. Geschlechtskrankheiten boomten im Mittelalter

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Da es wenige Behandlungsmöglichkeiten im Mittelalter gab, waren auch Geschlechtskrankheiten weit verbreitet. Früher fehlte natürlich auch noch die Aufklärung über diese Krankheiten und niemand hatte deshalb Hoffnung, dass man diese heilen könne.

Davon einmal abgesehen, habe sich manche Geschlechtskrankheiten gar nicht bemerkbar gemacht. Dies hatte natürlich zur Folge, dass sich die Krankheiten weit verbreiten konnten, bis jemand an Beschwerden litt und doch ein wenig besser aufpasste. Früher war die Treue auch keine so große Frage, sodass sich diese Krankheiten noch viel besser verbreiten konnten und an viele anderen Sexualpartner weitergegeben wurden. Es sollen auch einige Bürger an Geschlechtskrankheiten gestorben sein.

6. Selbst das Essen war nie rein

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Früher haben die Menschen in der Tat schon mit Löffel und Messer gegessen. Die Gabel gab es damals noch nicht. Viele Menschen nahmen sogar gar kein Besteck, sondern setzen zum essen die Hände ein. Früher haben die Leute sich aber leider recht selten die Hände gewaschen, so dass man sich vorstellen kann, wie Bakterien und Viren sich über das Essen verteilen konnten.

Alleine die Vorstellung, dass sich die Bürger früher noch nicht einmal nach der Toilette die Hände gewaschen haben, lässt uns heute erschaudern. Auch nach der Landarbeit hielt man es nicht für nötig sich zu waschen, bevor man aß, so dass viele Lebensmittel kontaminiert waren.

7. Der Nährboden für Krankheiten war auch auf den Böden zu finden

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Nicht nur die Hände der Bürger des Mittelalters waren oft sehr schmutzig, die Böden der Häuser waren es auch. Denn die Leute schleppten Schmutz und Schlamm in ihre Häuser. In einigen Häusern wurden Binsen ausgelegt, dies sind Wasserpflanzen, die man damals als Art Teppich einsetzte.

Im Grunde waren die Leute schon früher auf einem guten Weg, aber leider konnten die Böden so nicht vor Schmutz bewahrt werden. Denn zum einen bestanden die Böden aus tierischen Abfällen und zum anderen, wurden die Binsen nur selten ausgewechselt. Somit war der Nährboden für Krankheiten gegeben und es gab in mancher Wohnung von damals viel Ungeziefer.

8. Die Pest und der Schmutz

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Die Pest war eine Krankheit, die im Mittelalter viele Menschen dahingerafft hat. Dies ist bei dem Mangel an Hygiene nicht wirklich verwunderlich. Darunter musste die Gesundheit einfach leiden. Seuchen und Epidemien hatten damals große Chancen die Menschen zu treffen und für viele Tote zu sorgen.

Sehr bekannt war der schwarze Tod, auch Pest genannt. Diese Krankheit beherrschte 4 Jahre die Bevölkerung. Man hatte damals um viele liebe Menschen zu weinen, die diese Krankheit nicht überlebt haben. Dazu beigetragen haben sicherlich auch falsche medizinische Behandlungen. Aber damals gab es eben noch keine großen Forschungen im Gesundheitsbereich. Man versuchte zu helfen, egal wie!

9. Das Bad im Mittelalter

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Auch früher schon badeten die Menschen recht gerne, aber leider konnten es nur die wirklich reichen Personen tun. Aber dieses Vorgehen ist mit unserem täglichen Bad nicht zu vergleichen. Früher gab es natürlich nicht den heutigen Luxus des heißen Wassers aus dem Hahn oder das Schaumbad.

Menschen die arm waren, gingen auch baden, aber nicht alleine! Es handelte sich eher um ein Gemeinschaftsbad, bei der die gleiche Wanne mit dem gleichen Wasser für alle Personen genutzt wurde. Da alle Personen sehr dreckig war, ist vorstellbar, dass man nicht wirklich sauberer war, wenn schon viele andere Bürger in der Wanne waren.

10. Die Toiletten im Mittelalter

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Das Mittelalter hat wunderbare Dinge hervorgebracht, die man noch heute liebt und so gerne nachspielt. Aber leider gab es auch Dinge, auf die man sehr gut verzichten kann. So auch die Toilette. Diese war ebenso dreckig, wie der Rest einer Hütte und dementsprechend roch es aus diesem Loch auch.

Aber das ist nicht alles, worauf man heute gerne verzichtet. Früher wurde Urin von Menschen auch als Antiseptikum bei Wunden eingesetzt. Weiterhin auch als Waschpulver. Den Geruch der Menschen kann man sich natürlich vorstellen, aber man wusste sich früher einfach noch nicht anders zu helfen. Man kann aber davon ausgehen, dass die Bürger recht gerne Abstand voneinander gehalten haben, um den anderen nicht unbedingt riechen zu müssen.

11. Nicht in jedem Haus gab es auch eine Toilette

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Früher gab es noch nicht in jedem Haus eine Toilette. Wer sie nicht hatte, musste eine öffentliche Einrichtung für sich nutzen. Diese war in Städten zu finden und in gut besiedelten Orten. Kaum zu glauben, dass man früher weit lief, um eine Toilette zu benutzen.

Heute würde man das Gegenteil machen, nämlich weglaufen. Der Grund dafür die Hygiene. Denn die Toilette war einfach eine Senkgrube mit Bank. Die Löcher waren ausgesägt und das war es auch schon. Viele Leute holten sich Krankheiten wegen der schlechten Hygiene dieser Gemeinschaftstoiletten. Gut, dass sich dies mit der Zeit extrem verändern hat, man sollte heute dankbar für seine Toilette sein.

12. Rasuren gab es höchst selten

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Gut, dass sich die Bürger im Mittelalter gewaschen haben und wie sie es getan haben, wissen wir ja nun. Die Haare wurden auch ab und an gewaschen. Aber mit der Rasur ging man recht nachlässig um. Im Grunde ist es aber auch normal, denn früher gab es noch keine richtigen Spiegel!

Wer sich früher rasieren wollte, musste sein Spiegelbild im polierten Metall suchen oder im geschwärztem Glas. Dies war natürlich nicht immer so einfach. Wer genug Geld hatte, konnte auch einen Friseur aufsuchen. Leider fehlten aber vielen Familien das Geld und so haben sich viele Männer einfach nicht um die Rasur gekümmert.

13. Nachttöpfe waren im Mittelalter sehr beliebt

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Da die Toilette in vielen Häusern fehlte, hat man sich schnell anderweitig geholfen. Man hat einfach einen Nachttopf verwendet. Damals waren dies aber keine heute bekannten Nachttöpfe. Nein, es wurden einfach Töpfe oder Schüsseln eingesetzt, wenn man in der Nacht einmal musste.

Und wer sein Geschäft verrichtet hatte, hat dann nicht etwa den Topf oder die Schüssel nach draußen gebracht. Nein, der Nachttopf wurde einfach unters Bett geschoben. Und wenn der Nachttopf dann geleert wurde, wurde er meist einfach aus dem Fenster auf die Wege geschüttet. Dementsprechend hat es nicht nur im Haus, sondern auch gleich vor dem Haus sehr unangenehm gerochen.

14. Der Hinternabwischer

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Wenn es um die Toilette geht, möchten wir an dieser Stelle einen Job vorstellen, den heute keiner mehr freiwillig übernehmen würde. Der Hinternabwischer des Königs war früher in der Tat ein Beruf. Was dieser Angestellte genau zu tun hatte? Er musste eine tragbare Toilette herumtragen. Sobald der König diese genutzt hatte, musste sie dann gereinigt werden.

Heute möchte man dies nicht machen. Damals war es einer der begehrtesten Berufe. Denn immerhin war man mit dem Monarchen zusammen und somit im Schloss. Außerdem war man einer der engsten Vertrauten des Königs. Somit war der Hinternabwischer eine wichtige Person und wurde sogar von anderen Menschen um seinen Beruf beneidet!

15. Betten von früher rochen doch ein wenig seltsam

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Wie man sich vorstellen kann, waren die Menschen im Mittelalter nicht sonderlich sauber. Einige Punkte haben wir ja nun schon benannt. Und leider sah es auch bei den Betten nicht gerade anders aus. Die meisten Bürger hatten ein Bett aus Stroh. Dieses wurde aber nicht oft gewechselt. Dann noch die Vorstellung, dass sich die Menschen früher nicht richtig gewaschen haben und schon sieht man es!

Die Betten von früher boten sich als absoluter Nährboden für Ungeziefer an. Vor allem Flöhe und Läuse waren im Mittelalter keine Seltenheit! Einige Bürger haben sich aber doch zu helfen gewusst und das Stroh oft gewechselt und sogar Kräuter und Blumen in dem Stroh verteilt, damit das Bett angenehm gerochen hat.

16. Den Läusen konnte einfach niemand entkommen

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Früher war es einfach so, dass alle Bürger unter Läusen zu leiden hatten. Davor konnten sich auch Wohlhabende nicht schützen. Nur, dass die Reichen sich meist die Haare abrasierten, um sich von der Last zu befreien. Allerdings haben sie dann zu Perücken aus Echthaar gegriffen, so dass das Problem wieder nicht auf Dauer gelöst werden konnte. Die Perücken aus Echthaar waren den Läusen auch wieder ausgesetzt.

Ärmere Menschen trugen immer einen Hut, um sich davor zu schützen, dass die Läuse in ihr Essen fielen. Frauen trugen meist Tücher, die einfach nicht mehr abgenommen wurden, um die Last nur auf den Kopf zu begrenzen.

17. Die frühere Kahlheit

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Früher litten viele Männer an Kahlheit, davor war man auch im Mittelalter nicht geschützt. Allerdings gab es früher ein angebliches Mittel gegen dieses Phänomen. Ob es geholfen hat, kann heute leider niemand mehr bestätigen. Aber man kann es wohl kaum glauben!

Das Heilmittel soll nämlich eine Mischung aus Tauben- oder Hühnerkot, Lauge und Asche, gewesen sein. Dies alles wurde gut gemischt und anschließend auf dem Kopf verteilt. Es kann wohl kaum funktioniert haben, aber dafür wird es gut gestunken haben. Wie viele Männer schon im Mittelalter so eitel waren und dieses Mittel für sich ausprobiert haben, kann leider niemand genau beziffern.

18. Müllhalde Wassergraben

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Die Burgen im Mittelalter waren mit einem Wassergraben versehen. Dies kennt man auch heute noch. Der Graben hatte die Aufgabe, Angreifer von der Burg fernzuhalten. Aber leider wurde der Graben auch noch für andere Zwecke genutzt.

Die Burgen waren früher mit einem Sanitärsystem versehen, dass einfach alle Abfälle in den Wassergraben umleitete. Die Systeme konnte einfach geöffnet werden, damit der Abfall in den Wassergraben landen konnte. Wer darin schwimmen wollte, dürfte sich nicht sonderlich wohlgefühlt haben, denn mit der Zeit gab es dort natürlich eine Menge an Abfall. Auch der Geruch kann nicht immer sehr gut gewesen sein, was aber wohl früher nicht als so störend empfunden wurde.

19. Die Abwassersysteme

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Früher hat man sich an Abwassersystemen versucht. In der Mitte vieler Straßen war ein Regenwassergraben zu finden. Mit diesem sollten vor allem Überschwemmungen vermieden werden. Aber leider kamen diese Systeme ihrer Arbeit nicht wirklich gut nach.

Da die Menschen nicht nur ihre Nachttöpfe einfach aus dem Fenster kippten, sondern auch einfach ihren Müll überall weggeworfen haben, wo sie standen und gegangen sind, konnte diese Sache nicht funktionieren. Die Abwassergräben waren immer zugemüllt, so dass sie bei Regen dann doch übergelaufen sind. Der Müll wurde durch den Regen über die Straßen verteilt, was natürlich wenig schön anzusehen war. Die Bürger litten lange an diesem Problem.

20. Die Themse stank im Mittelalter unglaublich

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Man kann sich nun nach unseren Worten vorstellen, wie die Wassergräben an Burgen rochen und wie unangenehm der Geruch auf den Straßen war. Aber nichts konnte den Geruch der Themse übertreffen!

Damals wurde die Themse als Abwasserkanal verwendet. Man schüttete einfach alles in die Themse, was man hatte. Ob dies nun die hauseigenen Abfälle waren oder aber die tierischen Abfälle aus einer Metzgerei. Für letzteres wurde eine Brücke in England sehr gerne genutzt, die sogar als Metzgerbrücke bekannt war. Im Jahre 1369 wurde ein Gesetz erlassen, welches verbot, die tierischen Abfälle auf diese Art zu entsorgen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

21. Selbst die Spucke war ein Gesundheitsrisiko

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Schon im Mittelalter kauten manche Männer auf Tabak herum und spukten auf die Straße. Man nahm damals Sägemehl, um wenigstens die Spuknäpfe zu bedecken. Aber dies war gar nicht so gut, denn das Sägemehl bot sich als wahrer Nährboden für Keime.

Da im Mittelalter einige Gäste einfach auf dem Boden schliefen, kamen sie mit genau diesen Keimen in Kontakt. Ebenso natürlich auch mit dem Schmutz auf den Böden und so manche Krankheit konnte sich dadurch nicht vermeiden lassen. Mit der Zeit wurde das Spucken dann verboten, was aber doch ein wenig dauert. Geldstrafen wurden festgelegt, die natürlich so einfach nicht zu zahlen waren und viele Männer sich das Spucken einfach wieder abgewöhnten.

22. Sauberes Wasser war im Mittelalter eher schwer zu finden

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Im Mittelalter war nicht immer alles schön. Die Menschen hatten es in manchen Dingen recht schwer. So zum Beispiel mit dem sauberen Wasser. Dieses war gar nicht so leicht zu finden, aber doch lebenswichtig.

Da die Menschen ihren widerlichen Müll einfach überall hinterließen und Urin, wie auch Kot, in Gräben landete, war sauberes Wasser nicht im eigentlichen Sinne „sauber“. Das Wasser zog viele Insekten an und stromaufwärts war fast immer eine Außentoilette zu finden. Das Regenwasser war für viele Bürger die einzige Chance, an sauberes Wasser zu gelangen. Von daher versuchten viele Menschen, dieses für sich und den eigenen Haushalt aufzufangen.

23. Das Seifenkraut wurde erfunden

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Im späteren Mittelalter haben sich Frauen mit Seifenkraut beschäftigt. Es wurde genutzt, um sich die Haare waschen zu können. Aber auch der Alkohol wurde mit der Zeit für andere Zwecke entdeckt. Gerade Whiskey wurde gerne als Shampoo eingesetzt. Läuse konnte der Alkohol zwar nicht abtöten, aber wenigstens rochen die Haare etwas anders.

Das Seifenkraut wurde mit der Zeit immer wieder verbessert, so dass manche Bürger im Mittelalter doch etwas saubere Haare vorweisen konnten. Aber leider noch nicht so sauber, dass sich Läuse und Flöhe ferngehalten hätten. Diese kleine Pest zog sich durch das gesamte Mittelalter und es ist nichts, was wir heute bei uns vermissen würden!

24. Männer trugen früher oft lange Haare

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Ob es an dem fehlenden Spiegel lag oder an einer Möglichkeit, sich die Haare schneiden zu lassen: Viele Männer im Mittelalter trugen lange Haare, was wir heute meist nur aus den Filmen wissen.

Es gab so viele Männer, die fast so lange Haare wir ihre Frauen hatten. Einen Friseur konnte man sich eher selten leisten, von daher war es fast schon ein Trend, dass Männer lange Haare trugen. Oft wurden diese sogar mit einem kleinen Tuch zusammengebunden oder mit einem Lederband. Zusammen mit einem Bart sah das lange Haar sehr wild und gefährlich aus, was im Mittelalter natürlich auch von Vorteil war.

25. Der Alkoholkonsum war nicht gering

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Im Mittelalter hatte man recht viel mit Alkohol zu tun. Er wurde oft getrunken. Ob man nun mit Freunden oder der Familie zusammen war, ob ein Kampf gewonnen wurde oder anderes. Nicht nur in der Burg ist der Alkohol geflossen, sondern auch in den Häusern der Dörfer und Städte.

Alkohol wurde früher selbst zubereitet und das natürlich auch nicht immer unter den besten Bedingungen. Aber dies hat die Bürger im Mittelalter nicht weiter gestört. Immerhin machten Alkohol fröhlich und glücklich und man konnte die Lasten des Alltags einfach mal hinter sich lassen. Früher wurde fast einmal am Tag bei einer Mahlzeit ausgiebig getrunken.

26. Die Ernährung war gar nicht so falsch

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Wir haben nun viel über die Gesundheitsvorsorge und der Hygiene im Mittelalter erfahren. Aber nicht alles war früher unbedingt schlecht. Die Menschen im Mittelalter haben sich gar nicht so verkehrt ernährt.

Gegessen wurde Fisch, frisch gefangen. Fleisch, gerade von der Jagd mitgebracht. Außerdem auch jede Menge an Gemüse und Obst, welches die Frauen einsammelten. Alles wurde lecker zubereitet, von Glutamin, Zucker und anderes, was heute als ungesund gilt, hat man früher fast kaum etwas genutzt. Die Ernährung war auch recht ausgewogen, weil viel ausprobiert wurde in den Küchen. Frauen bereiteten frisches Brot und auch Brotaufstrich. Mit dem Essen wurde zum Teil auch gehandelt. Mit der Zeit wurde Handel betrieben und es gab noch mehr Optionen für die Mahlzeiten.

27. Fazit

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Das Mittelalter fasziniert uns heute enorm. Aber sicherlich möchten wir auf einem Mittelaltermarkt oder einem Mittelalterfestival nicht das riechen und sehen, was man früher über sich ergehen lassen musste.

Wir möchten weder einen Menschen riechen, der sich mit Urin gewaschen hat oder der Taubenkot auf dem Kopf hat. Noch wollen wir einem Menschen gegenüberstehen, der den Kopf schon wund hat, weil ihn Läuse und Flöhe ärgern. Es ist im Grunde doch gut, dass diese Zeit vorbei ist und wir nur das daraus mitnehmen, was und wirklich fasziniert. Die Unannehmlichkeiten der alten Zeit brauchen wir mit Sicherheit nicht in unserem jetzigen Leben!

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Schätzungen zufolge gibt es auf der Erde etwa 3 Billionen Bäume, während die Anzahl der Sterne in der Milchstraße auf etwa 100 bis 400 Milliarden geschätzt wird. Diese erstaunliche Tatsache verdeutlicht die enorme Pflanzenvielfalt und die Bedeutung der Bäume für das globale Ökosystem, da sie Kohlendioxid absorbieren, Sauerstoff produzieren und Lebensräume für zahlreiche Arten bieten.