Bluthochdruck gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. Durch die Ernährungsweise und schlechte Angewohnheiten steigt die Zahl an Erkrankungen stetig an. Das Perfide an hohem Blutdruck ist, dass er in der Regel zunächst nicht wahrgenommen wird. Er kann über Jahre bestehen und erst später Symptome verursachen.
Zu diesem Zeitpunkt können jedoch Arterien und weitere Organe schon erheblichen Schaden davongetragen haben. Eine frühzeitige Erkennung und eine adäquate Behandlung sind deshalb enorm wichtig. Durch regelmäßige Vorsorge und einer Aufklärung über Symptome von Bluthochdruck können viele schwerwiegende Folgeerkrankungen verhindert werden.
1. Verlust der Sehkraft
Eine der Gefahren des Bluthochdrucks ist der Verlust der Sehkraft, der sich in Form von Unschärfe oder vollständigem Sehverlust äußern kann. Für dieses Symptom gibt es mehrere Gründe, darunter die hypertensive Retinopathie. Eine hypertensive Retinopathie tritt auf, wenn der hohe Blutdruck unkontrolliert bleibt und Schäden an der Netzhaut verursacht, die zu Augenblutungen, verschwommenem Sehen und völliger Erblindung führen.
Eine weitere Ursache ist die Aderhautentzündung. Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut, die zu einer verzerrten Sicht und in einigen Fällen zu Sehstörungen führt. Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, wenn Sie dieses Symptom bemerken, auch wenn es nur auf einem Auge auftritt.
2. Verschlechtertes Erinnerungsvermögen
Menschen mit Bluthochdruck sind ebenfalls gefährdet, ihr Gedächtnis zu verlieren. In Studien über die Auswirkungen von Bluthochdruck auf das Gehirn haben Forscher herausgefunden, dass bei Menschen mit Bluthochdruck die Teile des Gehirns, die für das Gedächtnis zuständig sind, schlechter durchblutet werden. Damit das Gehirn richtig funktioniert, benötigt es eine konstante Blutversorgung, die reich an Sauerstoff und Nährstoffen ist.
Eine kontinuierliche Unterbrechung dieses Blutflusses kann zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen führen, die sich in Gedächtnisschwund und Verwirrung äußert.
Unbehandelt kann dies zu Demenz und einem ausgewachsenen Schlaganfall führen. Es wird empfohlen, den Blutdruck genau zu überwachen, und wenn er über den Normalwert ansteigt, sollten Sie einen Termin mit Ihrem Arzt vereinbaren.
3. Angeschwollene Beine und Füße
Ödeme sind eines der Symptome von Bluthochdruck in seiner schlimmsten Form und können letztlich zu Herzversagen führen, wenn sie nicht von Anfang an behandelt werden. Diese Art von Ödemen ist durch abnorme Schwellungen in den Knöcheln, Beinen oder der Lunge gekennzeichnet. Ursache ist die pulmonale Hypertonie, eine Bluthochdruckerkrankung, die die Lungen betrifft.
Die Erkrankung verengt und blockiert die Lungenarterien, wodurch der Blutfluss von der rechten Herzkammer in die Lunge eingeschränkt wird und das Herz gezwungen ist, den Druck zu erhöhen, um diese Einschränkung zu überwinden. Dieser Druckanstieg führt dazu, dass die Luft in den Lungen durch Flüssigkeit ersetzt wird und Schwellungen in den Knöcheln oder Beinen auftreten.
4. Brustschmerzen
Angina pectoris, eine Form von Brustschmerzen, ist der Beginn eines drohenden Herzinfarkts. Diese Schmerzen in der Brust treten auf, wenn das Herz stärker als gewöhnlich arbeiten muss. Dies geschieht, wenn sich aufgrund von Bluthochdruck Plaque in den Koronararterien ansammelt, wodurch dem Herzen dringend benötigter Sauerstoff und Nährstoffe entzogen werden.
Ohne angemessene Behandlung werden die Herzkranzgefäße schließlich vollständig geschädigt und es kommt zu einem Herzinfarkt. Neben Schmerzen in der Brust können auch Kurzatmigkeit, Taubheitsgefühl, Rückenschmerzen oder Übelkeit auftreten.
5. Sehr häufiger Harndrang
Dieser Zustand wird auch als Nykturie bezeichnet und tritt auf, wenn Menschen nachts 2-6 Mal aufwachen, um zu urinieren. Laut mehreren Untersuchungen kann dieses Symptom mit Bluthochdruck zusammenhängen. Es gibt zwar mehrere Gründe, warum Menschen unter Nykturie leiden, aber Studien haben gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, um auf die Toilette zu gehen, mit einer 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit von Bluthochdruck verbunden ist.
Bluthochdruck hemmt den Blutfluss in den Nieren und führt zu einem Anstieg des arteriellen Nierenwiderstands, was zu einem Rückgang der Harnausscheidung während des Tages führt. Dieser gestaute Urin wird dann in der Nacht aufgrund einer Verringerung des arteriellen Nierenwiderstands und eines erhöhten renalen Blutflusses freigesetzt.
6. Kopfschmerzen
Es gibt zwar nur wenige Beweise für einen Zusammenhang mit Kopfschmerzen, doch kann Bluthochdruck ein Ereignis auslösen, das schließlich zu Kopfschmerzen führt. Dieses Ereignis wird als hypertensive Krise bezeichnet. Sie tritt auf, wenn der Druck im Schädel durch einen plötzlichen Anstieg des Blutdrucks – bis zu 180/120 mm Hg oder höher – zunimmt.
Die Kopfschmerzen werden in der Regel von Schmerzen in der Brust, Übelkeit und verschwommenem Sehen begleitet und können nicht mit herkömmlichen Schmerzmitteln behandelt werden. Es wird empfohlen, den Notruf zu wählen oder Ihren Arzt zu kontaktieren, wenn Sie eine hypertensive Krise erleben.
7. Müdigkeit und Leistungsschwäche
Müdigkeit ist ein weiteres Symptom von Bluthochdruck, das entweder direkt oder in Verbindung mit einer Grunderkrankung auftreten kann. Ein zu hoher Blutdruck kann zu Herzrhythmusstörungen, Kurzatmigkeit und allgemeiner Schwäche führen, was wiederum zu Müdigkeit beiträgt.
Bluthochdruck kann auch Herz- oder Nierenschäden verursachen, die zu Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit und Nierenschäden führen, die wiederum allgemeine Erschöpfung hervorrufen können. Regelmäßige Blutdruckkontrollen bei Ihrem Arzt können helfen, Bluthochdruck zu diagnostizieren und frühzeitig zu behandeln.
8. Bauchschmerzen
Hoher Blutdruck kann den Druck auf die Wände der Aorta (des größten Blutgefäßes im Körper, das vom Herzen durch den Brustkorb und den Bauchraum verläuft) erhöhen, wodurch diese geschwächt wird und sich ein Aneurysma bilden kann. Ein abdominales Aortenaneurysma ist eine Erkrankung, bei der der Teil der Aorta im Bauchraum anschwillt oder sich vergrößert.
Wenn sich das Aneurysma vergrößert, kommt es zu starken Schmerzen im Bauch, einschließlich Schmerzen im unteren Rücken, einem Puls in der Nähe des Nabels und Schock oder Bewusstlosigkeit. Während es in einigen Fällen unproblematisch ist, kann ein Bauchaortenaneurysma lebensbedrohlich sein, wenn es reißt. Ein abdominales Aortenaneurysma muss frühzeitig erkannt werden, um seine Entwicklung zu überwachen und Komplikationen zu verhindern.
9. Schwindel
Durch einen Anstieg des Blutdrucks kann es zu temporären Schwindelgefühlen kommen. Diese Blutdruckspitzen erhöhen den Druck im Gehirn und können somit den Gleichgewichtssinn durcheinander bringen. Da das Schwindelgefühl meist nach sehr großer Zeit wieder verschwindet, wird es oft nicht sehr ernst genommen.
Mit den anderen beschriebenen Symptomen zusammen, kann es jedoch ein deutlicher Hinweis auf einen entgleisten Blutdruck sein, welcher untersucht werden sollte. Schwindelgefühle sollten somit nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
10. Allgemeine Leistungsschwäche und Herzklopfen
Durch den erhöhten Blutdruck kann es sein, dass der Herzschlag sehr deutlich und als starkes Klopfen wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung ist eine Folge des erhöhten Blutdrucks und kann sehr unangenehm sein. Insbesondere bei körperlicher Belastung und beim Sport können diese Symptome vermehrt auftreten.
Durch den hohen Blutdruck kann es zudem zu einem spürbaren Leistungsabfall kommen. Die Gefäßwände werden hart und sind nicht mehr flexibel genug, um den Anforderungen bei körperlicher Belastung gerecht zu werden. Auch in alltäglichen Situationen können sich diese Symptome bemerkbar machen, besonders prominent ist hier das Treppensteigen. In dieser Situation merken die meisten Betroffenen das erste Mal, dass sie in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind.