Diese 11 Dinge können passieren, wenn Sie versehentlich schimmlige Nahrungsmittel zu sich nehmen

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Bevor es wissenschaftlich zur Sache geht, lehnen Sie sich zurück und schalten Sie Ihr Kopfkino ein. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich die folgende Situation vor: Sie haben Hunger. Wie wäre es mit einem frisch zubereiteten Toast? Das leckere Sandwich mit Ihren liebsten Zutaten liegt appetitlich auf Ihrem Teller. Sie nehmen einen ersten Biss und genießen den gewohnten Geschmack. Doch beim genussvollen Blick auf das belegte Brötchen entdecken Sie grüne, verschwommene Flecken auf dem hellen Brot. Schimmel! Panik macht sich in Ihnen breit.

Doch was kann tatsächlich passieren, wenn Sie versehentlich verschimmelte Lebensmittel essen? Die Antworten werden Sie mit Sicherheit überraschen und zum Nachdenken bringen.

1. Lebensmittel, die man trotz Schimmelbefall verzehren kann

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Manche Lebensmittel können selbst dann verzehrt werden, wenn einzelne Teile von ihnen vom Schimmel befallen sind. Zu diesen gehören in erster Linie Nahrungsmittel mit einer harten, dichten Oberflächenstruktur, wie etwa harte Salamisorten, Gemüse, Hartkäse und gewisse Früchte. Vor dem Essen müssen Sie jedoch die vom Schimmel angegriffenen Stellen entfernen.

Dabei gilt es sicherzustellen, dass Sie mindestens einen Zentimeter des „guten“ Essens ebenfalls abschneiden und dadurch sicherstellen, dass keine schimmligen Stellen übersehen werden. Vermeiden Sie bei diesem Vorgang das Berühren anderer Stellen des Nahrungsmittels mit dem kontaminierten Messer. Sollte noch etwas übrigbleiben, verwenden Sie unbedingt eine frische Aufbewahrungsdose bzw. eine frische Folie, bevor Sie das Lebensmittel in den Kühlschrank legen.

2. Lebensmittel, die keinesfalls bei Schimmelbefall verzehrt werden dürfen

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Im Gegensatz zu den vorgenannten Lebensmitteln gilt es solche, die über einen hohen Gehalt an Feuchtigkeit und eine diffuse Oberfläche verfügen, sofort zu entsorgen, wenn Schimmelspuren auftauchen. Brot, sämtliche Backwaren, Beeren und Co wandern damit sogleich in die Biotonne, wenn Schimmel auftaucht. Dasselbe Schema ist auch auf Joghurt, Konserven, Marmelade anzuwenden.

Lebensgefährlich kann der Verzehr von ungekochtem Fleisch und Geflügel sein, auf dem sich bereits die ersten Schimmelsporen ausgebreitet haben. Denn diese besitzen einen hohen Anteil an Flüssigkeit. Dieser ermöglicht eine schnelle Ausbreitung des Schimmelpilzes, sodass mit großer Wahrscheinlichkeit auch dort bereits eine Kontaminierung erfolgt ist, wo man sie noch nicht mit bloßem Auge erkennen kann.

3. Das Ammenmärchen vom getoasteten Brot

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Vielleicht haben sie schon das recht weit verbreitete Gerücht gehört, wonach das Toasten bzw. erneute Aufbacken von angeschimmelten Brot helfen soll, dieses wieder genießbar zu machen. Angeblich soll die Hitze des Backofens bzw. Toasters die Schimmelsporen abtöten.

Doch die Realität schaut ein wenig anders aus: Beim Brot handelt es sich um ein extrem poröses Lebensmittel, das damit über eine enorm große Oberfläche verfügt. Diese erlaubt es dem Schimmel, extrem weit in das Innere vorzudringen und sich dort unbemerkt auszubreiten. Die Vernichtung dieses tief sitzenden Schimmels ist auch durch die erhöhten Temperaturen kaum möglich, da das Brot in diesem Fall ungenießbar werden würde.

4. Tipps zur Vermeidung von Schimmel

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Doch wie kann man grundsätzlich verhindern, dass das Essen schimmelt? Der erste Schritt zum gesunden – und natürlich Schimmel-freien – Essen ist die konsequente Aufbewahrung von verderblichen Lebensmitteln im Kühlschrank. Sei es Joghurt, ein frisch zubereiteter Aufstrich oder auch reife Früchte – mit der ununterbrochenen Kühlkette bleiben diese Produkte länger genießbar.

Vor dem Servieren lohnt es sich, die Lebensmittel abzudecken und diese niemals länger als maximal zwei Stunden unbedeckt auf dem Tisch oder am offenen Buffet stehenzulassen. Natürlich gehört auch das Einhalten der Hygienebedingungen im Kühlschrank und bei allen anderen Arten der Aufbewahrung zum Standard. Saubere Regale, frisch gewaschene Dosen und frische Folie machen nun mal den Unterschied.

5. Schimmlige Lebensmittel aus dem Kühlschrank

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Grundsätzlich muss man sich bewusst sein, dass Schimmel in jeder Umgebung wachsen kann. Sei es in einer Tupperware, eingewickelt in Frischhaltefolie oder Butterpapier – überall kann sich Schimmel bilden. Am besten gedeiht er natürlich an warmen Orten mit einer hohen Feuchtigkeit und einer niedrigen Luftzirkulation.

Damit sind Nahrungsmittel mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, die luftdicht verpackt sind, besonders gefährdet, von Schimmel befallen zu werden. Bei niedrigeren Temperaturen brauchen die Sporen entsprechend länger zum Ausbreiten. Das bedeutet, dass die Aufbewahrung von Essen im Kühlschrank die Gefahr von Schimmel auf Lebensmitteln nicht vollkommen zunichtemacht, sondern bloß verlangsamt. Somit gilt auch bei Lebensmitteln aus dem Kühlschrank: Augen auf vor dem Verzehr!

6. Tipps zur Vermeidung von Schimmel

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Um gar nicht erst Gefahr zu laufen, in ein schimmliges Brötchen zu beißen oder von dem weißen Flaum auf den leckeren Erdbeeren überrascht zu werden, gilt es einige Tipps zu beherzigen. So kann man zum Beispiel die Anschaffung großer Mengen an Lebensmitteln grundsätzlich vermeiden und darauf achten, nur das zu kaufen, was man definitiv in den kommenden Tagen verwerten wird.

Bei der Auswahl von Obst und Gemüse sollten sie auf bereits eingedrückte Stellen und faulige Früchte in der Packung achten – diese stellen eine Gefahr für die gesamten Lebensmittel dar und sind sichere Indikatoren für einen raschen Schimmelbefall, der sich auch auf andere Lebensmittel in der Umgebung ausbreiten kann.

7. Der Verzehr vom schimmligen Sandwich

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Doch was passiert nun, wenn das Unglück bereits geschehen ist und Sie das vom Schimmel befallene Sandwich bereits verzehrt haben? In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Panik. So versichern Ärzte, dass der Eintritt einer Todesfolge kaum im Bereich des Möglichen liegt.

Das Immunsystem ist bei den meisten Menschen in der Lage, mit den Schimmelbakterien im Magen fertig zu werden, ohne dass Sie etwas davon merken. In sehr seltenen Fällen – vor allem dann, wenn das Immunsystem ohnehin geschwächt ist oder Sie große Mengen an schimmligen Produkten zu sich genommen haben – kann es zum Auftreten von Durchfall oder Erbrechen kommen.

8. Unwohlsein nach dem Verzehr

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Natürlich kann es sein, dass Sie nach dem genussvollen Essen des vom Schimmel befallenen Brötchens ein gewisses Unwohlsein verspüren: Übelkeit, ein flaues Gefühl im Magen, eventuell sogar ein unangenehmes Rumoren in der Magen-Darm-Gegend. Auch wenn man geneigt ist zu glauben, dass es sich dabei um die Wirkung der eingenommenen Toxine aus den Schimmelsporen handelt, ist dies nur in den aller seltensten Fällen wirklich der Fall.

Denn diese überleben nicht in dem extrem sauren Milieu des Magens, der mit Magensäure gegen die Eindringlinge vorgeht. Vielmehr ist es der unangenehme Geschmack des Schimmels und das Gefühl von Ekel, das als psychologische Ursache für die Übelkeit dient.

9. Deutliche Anzeichen, sich nach dem Essen Sorgen zu machen

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Sollte Ihnen nach dem Verzehr von schimmligen Lebensmitteln übel werden und sollten diese Anzeichen länger als bloß wenige Stunden andauern, gilt es so schnell wie möglich, einen Arzt zu konsultieren und herauszufinden, ob es sich bloß um einen schlechten Magen oder um etwas Ernstes handelt.

Regelmäßiges Erbrechen und häufiger Durchfall sind auf jeden Fall ein Grund, sich an Ihren Arzt zu wenden. Dieser wird Ihnen in den meisten Fällen passende Medikamente verschreiben, um Ihren Körper dabei zu unterstützen, sich von den Bakterien im Verdauungstrakt zu befreien und danach die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nach einem oder zwei Tagen ist der Spuk dann schon wieder vorbei.

10. Allergiker aufgepasst!

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Obwohl die meisten Ärzte, die in der Gastroenterologie tätig sind, noch nie einem Patienten begegnet sind, der nach dem Verzehr von einem schimmligen Produkt verstorben ist, lässt sich diese Variante in der Theorie natürlich nicht zu 100 % ausschließen. Denn manche Menschen reagieren aufgrund genetischer Prädispositionen empfindlicher auf Schimmelsporen als andere.

So kann es beispielsweise bei Allergikern durchaus zu Atemproblemen kommen, die auf dem Kontakt zum Schimmel beruhen. Diese sind jedoch in den meisten Fällen von vorübergehender Natur und leicht mittels der verschriebenen Antihistaminika zu behandeln. Solche schweren Reaktionen münden auch nicht in chronische Folgen, sodass man sich auch in diesem Fall keine großen Sorgen zu machen braucht.

11. Ein schwaches Immunsystem

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Sollte Ihr Immunsystem bereits geschwächt sein, kann es durchaus zu unangenehmen Folgen nach dem Verzehr von schimmligen Lebensmitteln kommen. Diese treten jedoch eigentlich nur dann auf, wenn es zu einem systemischen Verzehr kommt, der eigentlich fernab der Realität liegt.

Damit ist es möglich, dass beim häufigen Genuss von mit Schimmel befallenen Lebensmitteln die oberen Atemwege, der Verdauungstrakt und auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen werden. Sollten sie also zur gefährdeten Gruppe der Menschen gehören, die mit Allergien, schwerem Asthma oder chronischen Erkrankungen zu kämpfen haben, sollten Sie sich sogleich an einen Arzt wenden, wenn Sie versehentlich schimmlige Produkte zu sich genommen haben.