11 Anzeichen für eine Depression

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Eine Depression ist eine schwere, psychische Krankheit, die dazu führt, dass sich die Betroffenen ständig niedergeschlagen, bedrückt und erschöpft fühlen. Vielen Menschen fällt es schwer zu unterscheiden, wann sie es sich bei ihren Symptomen um nur um eine Niedergeschlagenheit oder aber um eine echte Depression handeln.

In der Psychologie spricht man von einer Depression, wenn mindestens 2 Hauptsymptome für mindestens 2 Wochen bestehen. Diese Symptome sind: depressive Stimmung, Interessenverlust und allgemeine Erschöpfung. Dazu können weitere Nebensymptome wie Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Ängste und Appetitverlust kommen. Überlegst du, ob du oder jemand aus deinem Bekanntenkreis an einer Depression leiden könnte? Dann wird dir dieser Artikel helfen.

1. Interessensverlust

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Ein ganz typisches Anzeichen für eine Depression ist der Interessenverlust. Machen dir Dinge, die du eigentlich gern machst, überhaupt keinen Spaß mehr? Depressive Menschen empfinden oft kaum mehr wirkliche Freude und sehen keinen Sinn mehr in den Dingen, die sie sonst gern gemacht haben. Sie können kein wirkliches Interesse mehr für etwas aufbringen.

Liegst du lieber im Bett, anstatt mit deinen Freunden einen tollen Abend zu verbringen? Wenn du immer mehr Abstand von deinen Hobbys nimmst und Aktivitäten vermeidest, vor allem die, an denen du sonst Spaß gefunden hast, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass du eventuell eine Depression entwickelst.

2. Antriebslosigkeit

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Ein weiteres Symptom für den Beginn einer Depression oder depressiven Episode ist die Antriebslosigkeit. Sie ist ganz eng verwandt mit dem eben beschriebenen Interessenverlust. Depressiven Menschen fällt es besonders schwer „sich aufzuraffen„. Selbst die kleinsten Aktivitäten, wie zum Beispiel das Zähneputzen, stellen für sie eine unüberwindbare Hürde dar.

Bei einer Depression fehlt der Antrieb, den Tag zu starten und die anstehenden Aufgaben zu erledigen. Hast du dich in letzter Zeit motivationslos gefühlt und bemerkt, dass selbst die kleinsten Dinge im Alltag für dich die größte Überwindung bedeuten? Dann könnte das ein Zeichen dafür sein, dass du an einer Depression leidest.

3. Konzentrationsschwierigkeiten

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Fast 90 % der depressiven Menschen leiden an Konzentrationsschwierigkeiten und kognitiven Störungen. Die Grübeleien und negativen Gedanken beeinflussen das Denken während einer Depression sehr. Meist denken depressive Menschen über den Sinn ihres Lebens nach und spielen für sie belastende Situationen immer wieder im Kopf durch. Durch die innere Unruhe und Energielosigkeit führt eins zum anderen, sodass Betroffene sich nur noch schwer konzentrieren können.

Die Konzentrationsschwierigkeiten können vor allem im Berufsalltag sehr belastend sein, wenn aufgrund der Konzentrationsschwierigkeiten Probleme auftreten und die Kollegen oder Vorgesetzten kein Verständnis für die Situation aufbringen können. Die Betroffenen ziehen solche Situationen oft noch viel weiter in eine Abwärtsspirale.

4. Schlafstörungen

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Schlafstörungen sind ein weiteres, häufiges Merkmal einer Depression. Das ständige Gedankenkarussell lässt Betroffene schwer einschlafen und mindert die Schlafqualität. Depressive Menschen berichten oft über Albträume, in denen sie mit ihren Ängsten konfrontiert werden.

Betroffene schlafen aufgrund ihrer durch die Depression bedingte Müdigkeit und Energielosigkeit tagsüber viel, sodass sie nachts schwerer einschlafen. Der Schlafrhythmus ist gestört. Menschen mit Depressionen schlafen schlechter durch und wachen nachts oft auf. Leidest du in letzter Zeit stark unter deinen Alpträumen und fällt es dir schwer, abends einzuschlafen? Wenn du nachts lange im Bett grübelst, anstatt einschlafen zu können, könnte dies ein Zeichen für eine beginnende Depression sein,

5. Appetitlosigkeit

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So wie man während einer Depression die Freude an den Dingen verliert, verliert man diese am Essen. Depressive Menschen schmecken oft nicht mehr oder verspüren keinen Appetit mehr. Aus diesem Grund gehen Depressionen oft mit Essstörungen einher. Während manche Menschen während ihrer Depression ungewöhnlich viel essen, um zu versuchen, ihre innere Leere zu füllen, hat es anderen Betroffenen komplett den Magen verschlagen.

Durch den gestörten Tag/Nachtrhythmus vergessen sie zu essen und gefährden so ihre Gesundheit. Wenn dir aufgefallen ist, dass du kaum mehr Appetit hast und dir beispielsweise deine Lieblingsgerichte gar nicht mehr schmecken, könnte das eventuell mit einer Depression einhergehen.

6. Ängste

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Grundsätzlich ist eine Angststörung von einer Depression zu unterscheiden. Bei einer Angststörung leiden die Betroffenen unter akuter Panik, Angstgefühlen und innerer Anspannung. Meist gibt es einen Auslöser für die spezifische Angststörung. Die Angst tritt dann nur bei der Konfrontation mit diesem Auslöser („Trigger“) auf.

Dennoch können Angststörungen in einer Depression münden und umgekehrt. Besteht zum Beispiel eine Angst vor sozialen Zusammenkünften, kann eine daraus resultierende Abkapselung vom sozialen Leben zu einer Depression führen. Eine Depression geht auch oft mit Ängsten, beispielsweise vor der Zukunft oder vor Ablehnung einher. Diese Ängste führen dazu, dass sich Menschen mit Depressionen oft stundenlang Gedanken machen und grübeln. Dadurch werden die Ängste meist zusätzlich verstärkt.

7. Psychosomatische Schmerzen

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Hattest du in der letzten Zeit vielleicht Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Übelkeit und kannst dir nicht erklären, woher diese körperlichen Symptome kommen? Dann waren es eventuell psychosomatische Schmerzen, die ebenfalls ein Anzeichen für eine Depression sein können. Im allgemeinen Sprachgebrauch hört man oft den Ausdruck: „Die Situation bereitet mir Bauchschmerzen.“

Und es ist tatsächlich so: Eine Depression kann zu körperlichen Symptomen wie Bauch-, Kopf- oder Gelenkschmerzen führen. Manche Betroffenen berichten auch von Übelkeit und Schwindel. Die körperlichen Symptome schüren die Ängste und sorgen oft dafür, dass sich Menschen mit Depressionen noch eher im Bett verkriechen. Oft werden erst sämtliche Ärzte abgeklappert bis sich herausstellt, dass es sich um psychosomatische Schmerzen handelt.

8. Gereiztheit

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Einer der Gründe, warum es oft eine Herausforderung sein kann, einem Menschen mit einer Depression im Umfeld zu haben, ist die Gereiztheit während der Depression. Der Schlafmangel, die ständigen Grübeleien, der Frust und die Trauer führen dazu, dass viele Betroffenen dazu neigen „aus der Haut zu fahren“. Dies meist zum Leidwesen ihrer Mitmenschen. Das führt dann oft dazu, dass sich Menschen mit Depressionen in tiefe Schuldgefühle verfallen, sich wertlos und als Belastung führen.

Die Betroffenen fühlen sich missverstanden und infolgedessen gereizt. Während einer Depression bilden Symptome und Auslöser einen immerwährenden Kreislauf. Dieser Teufelskreis ist nur schwer zu durchbrechen.

9. Verminderte Libido

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Wenn in einer Partnerschaft ein Partner an einer Depression leidet, wird die verminderte Libido, welche während einer Depression auftreten kann, oft zum Problem. Die Depression führt dazu, dass Betroffene das Interesse an jeglichen Dingen verlieren, auch an der Sexualität und Intimität. Die kann sehr belastend für eine Beziehung sein, vor allem, wenn der andere Partner kein Verständnis für die sexuelle Unlust des Betroffenen aufbringen kann.

Meist leben Menschen mit Depression ihre Sexualität nur noch ihrem Partner zuliebe aus, was sie auf Dauer unglücklich macht. Viele Männer leiden währen einer Depression an einer sogenannten sexuellen Dysfunktion, welche das Selbstwertgefühl zusätzlich beeinträchtigen und die Depression verstärken kann.

10. Suizidalität

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Bei manchen depressiven Menschen mischen sich Selbstmordgedanken in ihr Gedankenkarussell mit ein. Betroffene sehen den eigenen Tod als einzigen Ausweg aus ihrer ausweglosen Lage. In ihrer Hoffnungslosigkeit spielen sie mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen und führen suizidale Handlungen aus. Der Suizid ist für depressive Menschen das letzte Mittel und der Grund, warum viele Menschen an Depressionen versterben.

Wenn du selbst Suizidgedanken hast oder jemanden kennst, der Suizidgedanken hat, solltest du umgehend professionelle Hilfe suchen. In tragenden Notfällen kannst du 112 wählen, oder dich bei der kostenlosen Telefonseelsorge unter der 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 beraten lassen.

11. Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

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Menschen mit Depressionen leiden an einem verminderten Selbstwertgefühl und geringen Selbstvertrauen. In ihren Augen haben sie selbst überhaupt keine Fähigkeiten, was dazu führt, dass sie sich wertlos fühlen. Bei manchen depressiven Menschen kommt auch Selbsthass hinzu. Betroffene über analysieren soziale Situationen und zweifeln an ihrem eigenen Auftreten. Durch die ständigen Selbstzweifel kommt es zu Ängsten und Vermeidungsverhalten.

Depressive Menschen suchen die Schuld fast immer bei sich selbst. Es fällt ihnen schwer, „nein“ zu sagen und ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Eigene Erfolge können sie kaum wahrnehmen und spielen diese daher oft herunter. Auch leiden Betroffene oft an Minderwertigkeitskomplexen. Sie vergleichen sich oft mit anderen und nörgeln viel an sich herum.