Die Hygiene im Wilden Westen

Haben Sie sich jemals gefragt, wie es wirklich ist, im Alten Westen zu leben? Nun, sauberes Wasser und Seife konnten Sie vergessen. Verabschieden Sie sich auch von einer vertrauensvollen medizinischen Versorgung. Und wenn Sie von der Tatsache einer Gemeinschaftszahnbürste genervt, oder angeekelt sind, haben Sie Pech.

Ja, das Leben für das Volk der American Frontier erscheint im Vergleich zur Neuzeit ziemlich schrecklich. Aber wenn Sie denken, Sie wissen, wie schlimm die Dinge im Wilden Westen waren, denken Sie noch einmal darüber nach. Nachfolgend können Sie sehen, wie es wirklich war und wie es mit der Hygiene so lief. Seien Sie gespannt.

1. Wie es zum Essen ablief

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Hygiene am Esstisch gab es zu Zeiten des Wilden Westens praktisch nicht. Alle, die sich zum Essen hinsetzten, teilten sich die gleichen Tassen, das gleiche Geschirr und das gleiche Besteck. Und es scheint, dass sie sich auch nicht die Mühe gemacht haben, die Utensilien zwischen den Benutzern zu waschen – eine Angewohnheit, die wahrscheinlich zur Verbreitung von Krankheiten beigetragen hat.

Der Gedanke ist ehrlich gesagt ein bisschen ekelhaft und befremdlich, finden Sie nicht auch? Oder hätten sie zur damaligen Zeit kein Problem damit gehabt Ihre Dinge genau so zu teilen? Naja, vielleicht ist es eine andere Situation, wenn man so aufwächst.

2. Möchten Sie vielleicht Zähne putzen?

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Wie Sie vielleicht schon erraten haben, hatte die Zahngesundheit für Pioniere und Cowboys im Westen nicht die höchste Priorität. Aber für diejenigen, die sich den Mund erfrischen wollten, gab es offenbar Einrichtungen. Machen Sie sich bereit, nun eine Grimasse zu ziehen wenn Sie folgendes lesen:

In einigen öffentlichen Räumen könnten Sie eine Gemeinschaftszahnbürste in die Hände bekommen. Wir lassen das jetzt mal so im Raum stehen und auf Sie wirken…Na, wie fühlen Sie sich? Da kann man doch heutzutage wirklich erleichtert sein, dass so gut auf die Hygiene geachtet wird, nicht wahr? Wir wollen jedenfalls das hier schnell wieder vergessen.

3. Ein Handtuch ist für alle da

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Die Leute im Wilden Westen genossen nichts mehr als ein schäumendes Glas Ale in ihrem örtlichen Saloon. Und was passiert nach einem erfrischenden Schluck? Sie bekamen natürlich einen Schaumschnurrbart. Aber keine Sorge, man hat vorgesorgt: Der Alte Westen hatte eine clevere, aber etwas ekelhafte Lösung.

An der Bar gab es ein Handtuch, an dem jeder nach so einem schönen kräftigen Schluck Bier seinen Mund bzw. Bart abwischen konnte. Hmm, möchte noch jemand ein Bierchen? Heutzutage wären solch Hygienekatastrophen kaum noch denkbar. Zum Gkück, nicht wahr? Irgendwie schwer vorstellbar sich seinen Mund dort abzuwischen, wo es schon 100 andere vorher getan haben.

4. Arzt des Vertrauens

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Wenn man in der Grenzzeit krank war und jemanden besuchte, der sich als Arzt bezeichnete, gab es absolut keine Garantie dafür, dass er überhaupt eine medizinische Qualifikation hatte. Im Alten Westen gab es gut ausgebildete Mediziner, aber es waren nur wenige. Das bedeutete, dass man gute Chancen hatte, von jemandem behandelt zu werden, den man eigentlich nur als Quacksalber bezeichnen konnte.

Klingt ja nach vertrauenswürdigen Aussichten, aber vielleicht blieb einem nichts anderes übrig, als einfach irgendjemanden zu vertrauen, in der Hoffnung, dass man geheilt würde, oder etwas zur Linderung bekam. Es war quasi ein Glücksspiel mit der Gesundheit. Entweder wurde man gesund oder starb unter Umständen.

5. Keine Wasserverschwendung

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Wasser für die Wäsche oder das Abwaschen zu verschwenden, war für viele im Wilden Westen keine Option. Natürlich kann eine nicht regelmäßige Reinigung der Kleidung zu gesundheitlichen Problemen wie unter anderem Hautreizungen führen – ganz zu schweigen von Läuse- und Flohbefall. Wenn Sie das Geschirr zwischen den Anwendungen nicht abspülen, besteht die Gefahr, sich den Magen zu verderben.

Damals haben die Leute über solche Risiken nicht nachgedacht, oder wurden auch wahrscheinlich nicht aufgeklärt. Wenn sie damals nur all diese Risiken gekannt hätten, wäre den Leuten im Wilden Westen bestimmt einiges an Krankheiten erspart geblieben. Aber einen Vorteil hat es. Umweltfreundlich war es auf jeden Fall.

6. Arme Patienten

Bild: Imago / Zoonar

Wildwest-Ärzte schienen es sich zur Gewohnheit zu machen, ihren Patienten riskante Zubereitungen zu verschreiben und dadurch deren Leben aufs Speil zu setzen. Eine solche Formel wurde Calomel genannt, die einen hohen Quecksilbergehalt enthielt. Da es einen übermäßigen Speichelfluss auslöste, wurde das „Medikament“ als Abführmittel verwendet.

Leider neigte es jedoch auch dazu, schwere Zahnprobleme zu verursachen. Im Grunde war dieses Calomel alles andere als gut. Haben sich diese Ärzte eigentlich damals Gedanken darüber gemacht, was sie damit anrichteten? Heutzutage gibt es zwar auch noch unwissende Ärzte, aber so etwas würde es heute nicht mehr geben. Sehr bedenklich, was den Leuten damals verabreicht wurde.

7. War das Bett sauber?

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Wenn Sie unterwegs waren und ein Bett für die Nacht brauchten, wären Sie wahrscheinlich in einer Absteige oder einem Saloon gelandet. Aber wie hygienisch diese Unterkünfte waren, war fraglich. Sie könnten sich vielleicht fragen, wer vor Ihnen in dem Bett geschlafen hat und welche Krankheiten er gehabt haben könnte. Nicht sehr angenhem, oder?

Dann könnte man die Frische der Wäsche in Frage stellen. Läuse und Flöhe waren sicher keine Seltenheit. Überlegt man sich da lieber zwei Mal, ob man dort, oder doch lieber draußen übernachtet, oder nahmen die Leute das einfach so in Kauf, Hauptsache sie hatten eine warme Unterkunft zum Schlafen?

8. Typisch für den Wilden Westen

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Der Spucknapf war im Alten Westen ein alltäglicher Anblick. Viele Cowboys kauten Tabak, um dann braunen Schleim auf den Spucknapf abzufeuern. Dieses gewohnheitsmäßige Spucken war ein idealer Überträger für die Verbreitung unangenehmer Krankheiten wie Tuberkulose und Lungenentzündung.

Hört sich ja spaßig an, oder? Viele Saloonböden wurden auch mit einer kleinen Schicht Sägemehl bedeckt. War es vielleicht aus dem Grund, dass Cowboys dann dort auch ungehindert ihren Tabak ausspucken konnten? Wir wollen mal lieber nicht genauer darüber nachdenken und schon gar nicht daran, wie viele Bakterien und Viren dann immer in den Räumlichkeiten herumschwirrten. Na dann, Prost!

9. Der Duft der weiten Welt

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Wenn Sie an einen Cowboy denken, ist es wahrscheinlich, dass Clint Eastwood in Ihrer Vorstellung in Sichtweite galoppiert. In Wirklichkeit würden Sie wahrscheinlich einen Pionier riechen, bevor Sie ihn sehen würden. Wieso das? Nun, viele verbrachten so viel Zeit auf den Pferden, dass es normal war, einen ständigen Pferdegeruch mit sich herumzutragen.

Somit war es nicht unüblich, einen Cowboy zuerst zu riechen und dann zu sehen. Viele mochten diesen Geruch nicht, aber für viele war es ein Geruch der Freiheit. Denn auf dem Rücken eines Pferdes sitzt, fühlt man sich frei und so auch die Cowboys. Es gab nicht nur Schlechtes im Wilden Westen.

10. Metzgermethoden

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Im Jahr 2017 True West- zitierte das Magazin Professor Joanna Bourke mit den Worten: „Quälende Zahnschmerzen, schreckliche Extraktionen und barbarische Werkzeuge haben einen großen Schatten auf unsere zahnärztliche Vergangenheit geworfen.“ Und die Methoden, die im Alten Westen verwendet wurden, trugen sicherlich auch zu diesem schlechten Ruf bei.

Wenn Sie zu dieser Zeit eine zahnärztliche Behandlung benötigten, hätten Sie wahrscheinlich lieber den Friseur oder sogar den Schmied besucht. Leider waren einige dieser Typen jedoch so ungeschickt, dass die Leute damals möglicherweise einen ausgerenkten Kiefer nach der Behandlung hatten. Oh mein Gott. Kein Wunder, warum viele Leute heute noch ungern zum Zahnarzt gehen.

11. Vernünftige Toiletten Fehlanzeige

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Bild: Brent Coulter / Shutterstock.com

Sanitärinstallationen in Innenräumen sind ein relativ moderner Segen. Für die Bewohner des Wilden Westens waren die Einrichtungen also bestenfalls primitiv – und sie befanden sich auch im Freien. Die meisten mussten sich mit Nebengebäuden begnügen, die kaum mehr waren als Hütten, die über Erdgruben errichtet wurden.

Der Einfachheit halber waren diese nicht allzu weit von den Häusern entfernt. Und obwohl es Möglichkeiten gab, den üblen Gestank zu verbergen, schwirrten Horden von Fliegen herum. Auch Spinnen wie die Schwarze Witwe lauerten, bereit, um die Ahnungslosen zu beißen. Klingt auf jeden Fall so, als wäre der Toilettengang schon ein echtes Erlebnis gewesen.

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Die rosa Farbe der Flamingos stammt von den Carotinoiden in ihrer Nahrung, hauptsächlich aus Krebstieren und Algen. Ohne diese Nahrung würden Flamingos ihre leuchtende Farbe verlieren und eher grau oder weiß erscheinen. Die Intensität der Farbe kann auch ein Hinweis auf die Gesundheit und das Alter eines Flamingos sein, da jüngere und gesündere Tiere tendenziell eine intensivere Farbe haben.