Unerwartete Wirkungen von scharfen Gewürzen auf den Körper

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Die Menschen setzen scharfe Gewürze und Kräuter schon seit Jahrtausenden ein, um zum einen ihre Speisen schmackhafter zu machen und zum anderen wegen der medizinischen Wirkung.
Es gibt zahlreiche Hinweise, dass Gewürze und Kräuter antioxidative, entzündungshemmende und Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker senkende Wirkungen haben.

Sie können vielen Krankheiten vorbeugen, Beschwerden verbessern oder zumindest Linderung verschaffen. Man hat in Studien beobachtet, dass scharfe Gewürze wie Paprika, Pfeffer, Senf, Curry und Ingwer die Speichelproduktion fördern. Speichel fördert die Verdauung. Aber auch auf verschiedene andere Beschwerden können Gewürze und Kräuter Einfluss nehmen. Wir möchten Ihnen im Folgenden einige der Wirkungen, die Gewürze auf den Körper haben, vorstellen.

1. Eine Chilischote am Tag hält den Onkologen fern

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Seit Generationen ist in der ayurvedischen Medizin bekannt, dass das Curcumin aus dem Wurzelstock der Kurkumapflanze antioxidative, entgiftende und entzündungshemmende Eigenschaften hat, die u. a. helfen, die Entwicklung bestimmter Krebsarten und bösartiger Tumore zu verhindern.

Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass auch Capsaicin, das in Chilis und Cayennepfeffer vorkommt, das Wachstum bösartiger Zellen bei Patienten mit Prostatakrebs verlangsamt. Aber die Forschungen sind noch nicht vollständig. Es müssen noch weitere Studien durchgeführt werden, um die gesundheitsfördernden Wirkungen von Capsaicin vollständig zu belegen.

Also genießen Sie mittlerweile ruhig Ihre extra scharfen Burritos und profitieren Sie von den möglichen gesundheitsfördernden Eigenschaften der scharfen Gewürze.

2. Stark gewürztes Essen kann beim Gewichtsabbau helfen.

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Es gibt zahlreiche Gewürze, wie Capsaicin in Chili, Piperin in Pfeffer, Senföl in Meerrettich und Senf, Allicin in Knoblauch und Gingerol in Ingwer, die eine gewisse Schärfe haben, Besonders Chili wird in deutschen Küchen sehr gerne zum Würzen eingesetzt. Für die Schärfe in den Chilis ist Capsaicin verantwortlich. Capsaicin regt die Magenbewegungen an und steigert die Produktion von Magensaft. So wird die Verdauung angekurbelt. Fettreiche Speisen können besser verdaut werden. Auch der Speichelfluss wird angeregt, was ebenfalls der Verdauung zugute kommt.

Weiterhin verringert scharfes Essen das Verlangen nach fetten und süßen Snacks zwischendurch, was immens zum Verlust von Gewicht beiträgt.

3. Scharfes Essen zur Verhinderung von Magengeschwüren

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In Studien wurde festgestellt, dass Menschen, die regelmäßig Chilis essen, bis zu zweimal seltener Magengeschwüre bekommen als Menschen, die nie Chilis essen. Das liegt daran, dass das Capsaicin das Bakterium Helicobacter pylore abtöten kann. Dieses Bakterium ist maßgeblich an der Bildung von Magengeschwüren beteiligt.

Neben dem Capsaicin enthalten Chilis auch noch andere gesunde Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Vitamine, die als sogenannte Antioxidantien wirken und sowohl Krebs vorbeugen können, als auch den Alterungsprozess verlangsamen können. In einer Chilischote sind bis zu zehnmal so viele Vitamine enthalten wie in einer normalen Paprika und ungefähr doppelt so viel Vitamin C wie in einer Orange. Hinzu kommen Mineralien wie Magnesium und Kalium.

4. Gewürze sind gut für das Herz

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Chilis sind sehr hilfreich bei der Fettverbrennung und können so die Herzgesundheit fördern. Studien haben gezeigt, dass scharfes Essen das Risiko von Krankheiten wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Typ 2 Diabetes verringern und außerdem bei der Gewichtsreduktion helfen können. Das sind alles Risikofaktoren für die Gesundheit des Herzens und eine Reduzierung dieser Gesundheitsprobleme kommt auf jeden Fall der Herzgesundheit zugute.

Eine Studie der Universität von Vermont in den USA hat gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von scharfen roten Chilischoten das unmittelbare Sterberisiko um 13 Prozent verringerte. Die Probanden erlitten seltener kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

5. Durchblutungsförderung

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In der südostasiatischen Küche geht ohne Ingwer gar nichts. Das würzige Aroma und die Schärfe des Ingwers sorgen für einen besonderen Geschmack der Speisen.

Doch Ingwer ist nicht nur ein sehr beliebtes Gewürz, sondern auch eine Heilpflanze, die Schmerzen und Entzündungen lindern kann.
Vor allem die Ingwerwurzel wird in der traditionellen chinesischen Medizin schon seit Jahrtausenden verwendet. Ingwer hat mehr als 400 Inhaltsstoffe. Der scharfe Geschmack geht auf Ginerole und Shogaole zurück, die zu seinen Hauptwirkstoffen gehören. Die Scharfstoffe des Ingwer wirken entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und antioxidativ und wirken durchblutungsfördernd. Studien haben gezeigt, dass sie chronische Krankheiten verbessern können.

6. Knoblauch und Zwiebeln für die Gesundheit

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Die in Zwiebeln und Knoblauch enthaltenen schwefel- und sulfidhaltigen Substanzen können vor Krebs und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. In einigen Studien wurde eine deutliche Verringerung des Magen- und Darmkrebsrisikos bei einem hohen Verzehr von Zwiebeln und Knoblauch nachgewiesen. Die Wirkung beruht wahrscheinlich vor allem auf den schwefelhaltigen Inhaltsstoffen der Zwiebeln und des Knoblauchs.

Zwiebeln haben außerdem einen hohen Gehalt des Flavonoids Quercetin. Quercetin wirkt antioxidativ und hilft dem Körper freie Radikale abzuwehren. Die schwefelartigen Substanzen in Zwiebeln und Knoblauch verhindern die Verklumpung von Blutplättchen und beigen der Bildung von Blutgerinnseln vor. Hier sind vor allem die Substanzen Ajoen und Allicin wirksam.

7. Senfkörner als Heilmittel

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Im Senföl, das aus gemahlenen Senfkörnern gewonnen wird, stecken die Wirkstoffe, die bei körperlichen Beschwerden eingesetzt werden können. Die Wirkungen sind ziemlich vielfältig. Senföl reizt aufgrund seiner schärfe die Haut und fördert somit die Durchblutung. Es wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.

Zur äußerlichen Behandlung kann Senf zur Behandlung von Gelenkerkrankungen wie Arthrose verwendet werden. Auch Erkrankungen der Atemwege, Rheuma, Nerven- und Kopfschmerzen kann mit Senf in Form von Wickeln und Auflagen behandelt werden.
Innerliche Anwendung findet Senf bei Verdauungsstörungen. Er regt die Verdauung an und beugt Sodbrennen vor. Zusätzlich werden Blähungen vermieden.

8. Scharfe Chilis können bei Depressionen helfen

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Eine sehr wichtige Eigenschaft von scharfem Essen ist, dass es die körpereigene Produktion der sogenannten Glückshormone Serotonin und Endorphin, anregt. Durch sie wird das Nervensystem in stressigen Situationen entlastet. Bei Depressionen spielen unterschwellige Entzündungen häufig eine Rolle. Eine entzündungshemmende, zuckerarme Ernährung wirkt bei dem Leiden unterstützend.
Auch eine Reduzierung des Bauchfetts hilft gegen Depressionen, da das Bauchfett Entzündung auslösende Hormone produziert.

Scharfe Speisen sind vor allem dann erfolgversprechend bei einer Depression, wenn ihr erhöhtes Körpergewicht und Entzündungen zugrunde liegen. Halten Sie sich also einer Erkrankung dieser Art ruhig an das geliebte scharfe Essen, sei es vom Inder, Mexikaner, Chinesen oder Koreaner.

9. Pfeffer für Verdauung und Kreislauf

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Auf Pfeffer kann in unseren Gewürzschränken auf keinen Fall mehr verzichtet werden. Der Pfeffer gehört zu den Pfeffergewächsen und stammt aus Indien. Er ist eine immergrüne Kletterpflanze mit dunkelgründen Blättern und weißen Blüten. Kulinarisch und als Heilmittel genutzt werden die Beeren der Pflanzen. Man unterscheidet zwischen grünem, rotem, schwarzem und weißem Pfeffer. Alle Arten stammen von derselben Pflanze, wurden jedoch in unterschiedlichen Reifestadien geerntet.

Inhaltsstoffe von Pfeffer sind Piperin, ätherische Öle, Sabinen und Limonen. Der Hauptbestandteil Piperin regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Er hilft bei Darmerkrankungen, Magenschwäche und ähnlichen Beschwerden. Außerdem wirkt Pfeffer antibakteriell, schleimlösend, stimulierend und schmerzstillend. Diese Eigenschaften können bei Fieber, Erkältungen, Durchblutungsstörungen und Müdigkeit helfen.

10. Curry als Heilmittel

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Curry ist eigentlich kein eigenständiges Gewürz, sondern eine Mischung aus bis zu 36 verschiedenen Gewürzen wie u. a. Senfkörnern, Ingwer, Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilis und Selleriesamen. Die Gewürzmischungen gibt es süß, pikant, mild oder scharf, je nachdem wie die verschiedenen Gewürze gemischt wurden. Der regelmäßige Genuss soll u.a. Zivilisationskrankheiten vorbeugen, Entzündungen hemmen, den Cholesterinspiegel stabilisieren und einen positiven Effekt auf Diabetes haben.

Studien zeigen erste vielversprechende Ergebnisse von Curry gegen Krankheiten wie Alzheimer oder die Kennedy-Krankheit. Gesund ist Curry allerdings nur, wenn er in fettarmen Gerichten wie Gemüse oder Reis eingesetzt wird. Auch ist die gesundheitliche Wirkung sehr abhängig von den einzelnen Inhaltsstoffen einer Curry-Mischung.

11. Chilis gegen Erkältung

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Es ist schon seit Jahrtausenden bekannt, dass Chilis gegen Erkältungen helfen können. Heute weiß man, dass das in Chilis enthaltene Capsaicin hilft, Krämpfe der Nasenschleimhaut zu lindern, Stauungen von Schleim zu verhindern und den Ausfluss zu reduzieren. Wenn Sie eine verstopfte Nase haben, fügen Sie einer Tasse heißen Tees eine Prise Chiliflocken hinzu, atmen den Dampf ein und trinken Sie den Tee dann in kleinen Schlucken.

Die Nase wird befreit und das Atmen wird einfacher. Chili enthält neben Capsaicin auch Vitamin A, das hilft, die Schleimhäute zu stärken. Gesunde, gut funktionierende Schleimhäute verhindern, dass Keime und Bakterien in den Körper eindringen können.