Röteln sind eine akute und hochansteckende Virusinfektion. Zudem kann es zu einem typisch roten Hautausschlag kommen. Bei einigen Menschen verläuft die Infektion ohne Symptome. Die häufigste Zielgruppe des Virus sind Babys und Kleinkinder. Deutlich seltener sind Röteln bei Erwachsenen. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion ohne Komplikationen.
Während einer Schwangerschaft kann sie hochgradig gefährlich für das Ungeborene werden. Jeder Verdacht auf Röteln sowie eine nachgewiesene Infektion muss sofort vom behandelnden Arzt an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. Eine Virusinfektion die nicht auf die leichte Schulter genommen wird! Lesen Sie in diesem Beitrag das Wichtigste zu dieser zum „verwechseln ähnlichen“ Virusinfektion im „Umkreis“.
1. Eine hochgradige Ansteckung
Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion: Beim Husten, Niesen oder einem Kuss, können infizierte Speicheltröpfchen sich mit den Röteln-Viren auf andere Menschen übertragen. Die Viren dringen über die Schleimhaut der oberen Atemwege in den Körper ein. Eine Kontaminierung erfolgt ebenso über Gegenstände, die mit den Erregern in Berührung kommen. Zum Beispiel, wenn Sie das gleiche Besteck benutzen.
Wichtig: Anstecken können sich jene Menschen, die nicht gegen Röteln geimpft sind oder die Krankheit noch nicht hatten. Nur wenn eine Impfung oder die Erkrankung sehr lange zurückliegt, können Sie sich eventuell erneut mit dem Virus infizieren. Eine solche Reinfektion ist aber sehr selten. Die Betroffenen zeigen dann geringe Symptome, wie Schnupfen.
2. Der Verlauf der Symptome
Lieber Leser, liebe Leserin, nicht immer geht eine Röteln-Infektion mit der typischen „roten Punkten“ auf der Haut einher. Röteln-Symptome können bei jedem Menschen völlig unterschiedlich ausgeprägt sein. Außerdem sind einige Symptome in dem Krankheitsverlauf nicht spezifisch für den Virus. Was genau bedeutet das?
Nun, das heißt, dass ähnliche Beschwerden sich auch bei anderen Erkrankungen zeigen. Sie müssen wissen, dass bis zu 50 Prozent aller Menschen, die sich mit Röteln infizieren, keinerlei Symptome zeigen, dennoch sind diese Betroffenen in der Lage andere Menschen rasend schnell anzustecken. Das sollte Ihnen dringend bewusst werden. Lesen Sie schnell den weiteren Verlauf. Er wird Sie aufklären!
2. Die Inkubationszeit
Die ersten Symptome, die bei einer Röteln-Erkrankung auftreten, erinnern Ersteinmal an eine gewöhnliche Erkältung. Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen. In einigen Fällen plagten die Betroffenen auch über eine Bindehautentzündung. Dabei sind die Augen gerötet und jucken. Erfahren Sie Wichtiges zur Inkubationszeit:
Die Zeit zwischen der Ansteckung mit einem Erreger und dem Ausbruch der ersten Symptome – wird als Inkubationszeit bezeichnet. Bei Röteln beträgt die Inkubationszeit zwischen 14 und 21 Tagen. Infizierte Menschen sind schon ungefähr eine Woche vor bis etwa eine Woche nach dem Auftreten des typischen Hautausschlages ansteckend. Lesen Sie weitere Anzeichen um beim Verdacht, schnellstmöglich zu handeln!
3. Klassische Röteln-Symptome
Nach einer Weile „gesellen“ sich zusätzlich zu den Anzeichen einer Erkältung weitere Beschwerden hinzu. Hierzu zählen geschwollene, oft schmerzhafte Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich. Betroffene Jugendliche und Erwachsene beschreiben die Schmerzen auch oft an anderen Körperstellen. Worin liegt die Begründung der unangenehmen Schwellung?
Diese Schwellung entsteht, da sich die Erreger zunächst in den Lymphknoten vermehren, bevor sie sich über das Blut im Körper verteilen. Die Lymphknoten hinter den Ohren und im Nacken können außerdem schmerzen oder jucken. Bei einige Patienten wird die Röteln-Virusinfektion von einer erhöhten Körpertemperatur begleitet. Der Körper fühlt sich schlapp und ausgelaugt. Wann verschwinden die roten „Pusteln“?
4. Exanthem – Hautausschlag
Typisch für Röteln ist das Exanthem, der Hautausschlag. Er besteht aus kleinen, hellroten, leicht erhabenen Flecken. Dieser juckt höchstens ganz leicht. Oft ist der Röteln-Ausschlag nur schwach sichtbar. Er bildet sich zuerst hinter den Ohren. Im Laufe weniger Stunden breitet er sich auf dem Gesicht, den Hals, die Arme und Beine und schließlich auf den ganzen Körper aus.
Die kleinen Flecken verschwinden nach 1 bis 3 Tagen. Welch eine große Erleichterung! Nach ungefähr einer Woche klingen alle oben genannten Beschwerden meist vollständig ab. Vorausgesetzt, es kommt zu keinen Komplikationen. Allerdings kommt es immer auf das Alter und den gesundheitlichen „Zustand“ an.
5. Mögliche Komplikationen
Wie Sie mittlerweile erfahren haben, verläuft die Rötel-Virusinfektion meist milde und harmlos. Schnell klingen die Symptome ab und der Betroffenen fühlt sich wieder „pudelwohl“ in seiner Haut. Keine Narben, keine unschönen Erinnerungen. Dennoch kann die Virusinfektion dramatische Komplikationen verursachen. Das Risiko dafür nimmt mit dem Lebensalter zu. Das bedeutet im Klartext: Röteln bei Erwachsenen und auch Jugendlichen verlaufen häufiger mit Komplikationen als bei Säuglingen und Kleinkindern.
Mögliche Komplikationen sind: Gelenkentzündung (Arthritis): vor allem junge Frauen mit Röteln bekommen oft geschwollene, schmerzende Gelenke. Bronchitis. Mittelohrentzündung (Otitis media). Gehirnentzündung (Enzephalitis). Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Herzbeutelentzündung (Perikarditis). Röteln in der Schwangerschaft? Beten Sie um eine gute Immunisierung. Das müssen Sie lesen!
6. Ein gefürchtetes Thema
Röteln in der Schwangerschaft sind sehr gefürchtet: Sobald die Frau ihre Schwangerschaft beim Arbeitgeber bekannt gibt, wird Sie darauf hingewiesen, den Röteln „Status“ zu überprüfen. Denn der Erreger kann von der Mutter über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen werden. Eine solche kindliche Röteln-Infektion im Mutterleib wird von den Medizinern als Rötelnembryopathie bezeichnet.
Die Organe des Kindes können so stark geschädigt werden, dass es mit gravierenden Behinderungen zur Welt kommen kann. Auch eine Fehlgeburt ist möglich. Ausschlaggebend ist dabei das Stadium der Schwangerschaft: Die Schäden, die die Virusinfektion bei Kindern im Mutterleib verursachen kann, sind umso häufiger und schwerwiegender, je früher in der Schwangerschaft die Infektion erfolgt.
7. Untersuchungen am Ungeborenen
Alle Defekte, die eine Röteln-Infektion beim Ungeborenen verursachen kann, werden unter dem Begriff „Kongenitales Rötelnsyndrom“ (CRS) zusammengefasst. Im Rahmen der Pränataldiagnostik kann bei Schwangeren mit vermuteter oder nachgewiesener Röteln-Infektion das Ungeborene untersucht werden. Ein erfahrener Arzt ist in der Lage eine Probe des Mutterkuchens oder des Fruchtwassers zu entnehmen.
Infolgedessen überprüft das Labor, ob sich das Erbgut der Röteln-Viren nachweisen lässt. Ab der 22. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit, mithilfe einer langen, dünnen Nadel eine Blutprobe des Ungeborenen aus der Nabelschnur zu entnehmen. Dieses sogenannte Fetalblut kann auf Antikörper gegen Röteln-Viren oder das Erbgut der Erreger untersucht werden.
8. Was tun bei Verdacht?
Bei Verdacht auf die hochansteckende Virusinfektion sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Sie scheuen Ärzte und stellen sich die Frage: Wie wird der Arzt mit der Erkrankung wohl umgehen? Vielleicht helfen Ihnen im Folgenden die Informationen was auf Sie zukommen kann: Im Gespräch sammelt der Arzt zunächst alle wichtigen Informationen, um die Krankengeschichte des Patienten zu erheben.
Anschließend wird er Sie befragen: Seit wann besteht der Ausschlag genau? Juckt der Ausschlag? Ist die Körpertemperatur erhöht? Fühlen Sie sich schlapp? Auf die Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Unter anderem begutachtet der Arzt dabei den Hautausschlag und tastet die Lymphknoten ab. Was geschieht dann?
10. Die Notwendigkeit einer Laboruntersuchung
Anhand der Krankengeschichte lassen sich Röteln nicht sofort feststellen. Ausschlag und geschwollene Lymphknoten können ebenso bei anderen Erkrankungen auftreten. Aus diesem Grund kommen Sie um eine Laboruntersuchung nicht herum: Im Blut lassen sich bei einer Röteln-Infektion die vom Körper gebildeten spezifischen Antikörper gegen das Virus nachweisen. Das funktioniert bestenfalls ab fünf Tage nach Symptom Beginn.
Eine Röteln-Erkrankung verläuft meist ohne Probleme. Sie bedeutet für geborene Kinder, Jugendliche und Erwachsene keine große Gefahr. Mit dem Lebensalter steigt das Risiko für Komplikationen. Besonders gefürchtet ist die Gehirnentzündung. Sie zählt aber zu den sehr seltenen Röteln-Komplikationen. Wie wird eine Röteln-Virusinfektion behandelt? Lesen Sie jetzt!
11. Eine symptomatische Behandlung
Nicht erschrecken: Es gibt keine Behandlung, mit der sich direkt das Rubella-Virus bekämpfen lässt. Das bedeutet, keine ursächliche Behandlung. Möglich ist nur eine symptomatische Behandlung: Fiebersenkende Medikamente oder Wadenwickel sind gute Behandlungsmethoden, um die erhöhte Temperatur zu senken. An sich ist Fieber wünschenswert. Dieser gibt uns den Hinweis, dass das Immunsystem den Erreger bekämpft.
Deshalb sollten Sie Fieber nur dann, wenn unbedingt notwendig, senken. Ihr Blut sollte schließlich nicht gerinnen. Am besten besprechen Sie das mit Ihrem behandelnden Arzt. Die Fiebersenker wirken gleichzeitig schmerzlindernd. Zudem helfen sie gegen die Entzündung. Beide Wirkstoffe eignen sich bei Röteln-Patienten also auch bei Kopfschmerzen sowie schmerzenden, entzündeten Gelenken.
12. Der beste Schutz vor Röteln
Der beste Schutz vor Röteln ist eine Impfung. Dies ist eine scharfe Empfehlung der Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Die Röteln-Impfung sollten alle Kindern injiziert werden, bestehend aus zwei Impfdosen. Sie wird in Kombination mit den Impfstoffen gegen Masern und Mumps verabreicht (Masern-Mumps-Röteln-Impfung, MMR-Impfung).
Impfgegner werden diese Empfehlung gerade zähneknirschend lesen. Dennoch müssen wir die Empfehlung des RKI aussprechen. Die erste Impfdosis wird für Kinder im Alter zwischen 11 und 14 Monaten empfohlen. Hier heißt es: je früher, desto besser. Die zweite Impfdosis sollte im Alter zwischen 15 und 23 Monaten verabreicht werden. Zwischen den beiden Impfdosen muss ein zeitlicher Abstand von mindestens vier Wochen liegen.
13. Nicht nur ein Infektionsschutz
Jetzt wird es spannend: Die Röteln-Impfung dient nicht nur dazu, den Geimpften selbst vor einer Infektion zu schützen. Ein wichtiger Punkt ist, dass durch die Impfung vor allem auch die Ausbreitung der Röteln-Viren in der gesamten Bevölkerung verhindert werden soll. Damit schützt der Geimpfte auch Schwangere, die nicht immun gegen die Erreger sind, sowie ihr ungeborenes Kind.
Lieber Leser, sind Sie eigentlich gegen Röteln geimpft? Würden Sie eine Impfung empfehlen? Eine Impfung ist derzeit keine „Pflichtveranstaltung“. Manch einer schüttelt den Kopf, mit dem Wissen, dass das Nachbarskind „impf-frei“ lebt, andere wiederum kennen Kinder mit einem „Impfschaden“. Ob wir bald zum Impfen verpflichtet werden?