Wie die Sitzhaltung unseren Charakter offenbart

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Die Körpersprache verrät viel über unsere eigene Persönlichkeit. Da wir die meiste Zeit des Tages im Sitzen verbringen, lohnt sich also ein Blick auf typische Sitzpositionen und ihre entsprechenden Bedeutungen.

Ob wir nun die Beine übereinanderschlagen oder die Hände in den Schoß legen – diese Verhaltensweisen sind nicht rein zufällig. Einige typische Sitzpositionen lassen auf bestimmte Charaktereigenschaften schließen. So verschränken wir nicht nur aus Bequemlichkeit unsere Arme vor der Brust, sondern signalisieren damit auch eine generelle Defensive.

Aber auch die Situation beziehungsweise unser Gegenüber beeinflussen die Art und Weise, wie wir sitzen. Wenn Sie herausfinden wollen, was Ihre bevorzugte Sitzposition über Ihren Charakter aussagt, dann lesen Sie weiter.

1. Der Schneidersitz

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Nicht nur Freunde vom indischen Bewegungskult Yoga lieben die Position der verschränkten Beine. Man begegnet dieser Art des Sitzens immer häufiger gerade bei jüngeren Menschen.

Diese Sitzposition spiegelt den Zeitgeist der offenen und toleranten Generation wider. Denn durch die Stellung der Knie, die links und rechts weit abstehen, öffnet man sich dem Gegenüber. Man ist bereit, neue Ideen zu hören.

Zusätzlich ist der Schneidersitz in seiner Anwendung sehr flexibel und nicht steif. Übertragen auf die Gefühle sind „Schneidersitzer“ also eher emotional und können sich in andere gut hineinversetzen. Darüber hinaus fördert diese Art des Sitzens auch einen geraden Rücken und dieser sorgt ebenfalls für einen aufrechten Charakterzug.

2. Das Zurücklehnen

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Stühle haben Rückenlehnen, die langes Sitzen deutlich komfortabler machen. In dieser Position sind wir aber am weitesten vom Gegenüber entfernt. Dieses Verhalten kann mehrere Ursachen haben.

Als Erstes natürlich, dass das Anlehnen entspannt. Gerade nach einem langen Spaziergang oder viel Stehen entlastet man die Muskeln im Rücken, wenn man sich in einen Stuhl oder Sessel fallen lässt.

Aber Menschen, die sich häufig in dieser Position wiederfinden, gelten auch als besonders aufmerksam und analytisch. Durch ihr Anlehnen nach hinten öffnet sich das Blickfeld vor ihnen und sie können mehr Dinge wahrnehmen. Aufgrund dieser Perspektive sind solche Menschen oft empathisch und verständnisvoll, aber sind einem aktiven Handeln eher abgeneigt.

3. Das Armlehnen-Greifen

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Ähnlich wie die Rückenlehne sind die Armlehnen auch hauptsächlich für ein entspannteres Sitzen gedacht. Es tut gut, die Arme einfach mal „abzulegen“. Sie unterstützen darüber hinaus aber nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Psyche.

Menschen, die häufig ihre Armlehne greifen, verlangen nach einer gewissen Sicherheit, einem Festhalten. Diese Menschen gelten daher als besonders sensibel und emotional, aber nicht hilflos. Denn sie halten ihre Sicherheit in den eigenen Händen.

Durch die Verbindung mit einem Anlehnen des Rückens, schauen sie in die weite Welt, brauchen aber noch diesen zusätzlichen Halt. Der Fokus auf diese Sicherheit lässt solche Menschen als sicher, geerdet und zuverlässig erscheinen.

4. Das Übereinanderschlagen der Beine

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Ebenfalls eine sehr bequeme Haltung ist das enge Übereinanderschlagen der Beine. Aber auch hier kann mehr dahinterstecken. Häufig erwischt man Menschen, die in dieser Position sitzen, beim Tagträumen. Dies lässt aber nicht nur auf eine große Vorstellungskraft schließen.

Denn darüber hinaus gelten Menschen, die am liebsten mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzen, als große Erzähler. Sei es der lustige Vorfall beim Einkaufen oder eine spannende Geschichte aus dem Urlaub – sie können locker von der Seele sprechen.

Viele verbinden diese Sitzposition daher mit Empathie: Wenn sie Geschichten erzählen, aber auch wenn sie zuhören, halten sie Augenkontakt. Daher kann man ihnen auch ein großes Selbstbewusstsein zusprechen.

5. „Manspreading“

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Wenn wir gerade bei geschlechtsspezifischen Beinhaltungen sind, folgt jetzt der Blick auf ein typisch männliches Phänomen. Die Sitzposition, bei der die Beine weit gespreizt sind, stoßen bei vielen Menschen auf Unverständnis: Sie nehmen Platz weg und merken es oft nicht einmal. Was sagt dieses Verhalten über ihren Charakter aus?

Oft sind Menschen, die breitbeinig sitzen innerlich unruhig. Das äußert sich auch daran, dass sie selten ruhig sitzen und sich nur schwierig konzentrieren können. Häufig sprechen sie erst und denken anschließend.
Außerdem tendieren sie schnell gelangweilt zu sein. Dafür lieben sie schnelle und laute Umgebungen, wie man sie in Großstädten findet.

6. Das Verschränken der Arme

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Viele deuten verschränkte Arme im Sitzen als ein abweisendes Zeichen. Man wirkt unerreichbar, verdeckt und abgeschottet. Aber das muss nicht immer der Fall sein.

Denn häufig sind die Menschen, die ihre Arme verschränken, charakterlich stark und gefestigt. Die Verteidigungshaltung dient so in einer Diskussion hauptsächlich den Argumenten und nicht sich selbst. Daher sind weitere Attribute, die man solchen Menschen zuschreibt, Nachdenklichkeit und Ernsthaftigkeit.

Aber einen sensiblen, unsicheren Charakter schließt das Verschränken der Arme nicht aus. Ein gesenkter Kopf und das Ausweichen von Augenkontakt können anzeigen, dass die Person eher emotionalen Schutz sucht. Die Arme vor der Brust wirken wie ein Schild gegen die Außenwelt.

7. Das Händefalten im Schoß

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Wenn jemand seine Hände im Schoß zusammenfaltet oder ineinandergreifen lässt, kann das im ersten Moment auch eine Unsicherheit offenbaren. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall.

In Kombination mit einem leicht nach vorne gebeugtem Körper signalisiert diese Sitzposition eher ein stürmisches Gemüt. Sie sind bereit aufzubrechen und Dinge in ihre Hand zu nehmen. Man hat das Gefühl, dass sie viel lieber unterwegs sein wollen.

Solche Menschen haben sehr große Anziehungskräfte auf andere. Jeder will einen Teil dieser innerlichen Energie abhaben. Diese fröhlichen Gemüter gelten als besonders treu, gutherzig und lustig. Und das alles, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen.

8. Das lässige Übereinanderschlagen

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Anstatt die Beine eng übereinander zu legen, kann man auch nur den Fußknöchel oder die untere Wade auf das andere Knie legen. So entsteht eine Art Wippe, die zum Schaukeln mit dem Beim einlädt.

Menschen, die so sitzen, gelten als gut organisiert, direkt und zuversichtlich. Sie lieben den Wettstreit und Herausforderungen, bleiben aber selbst bei großem Druck ruhig.

Darüber hinaus achten sie auf kleine Details und stellen schnell neue Dinge fest, die andere gerne übersehen. Daher sind sie auch sehr gute Zuhörer und können sich in andere hineinversetzen. Mit ihrem Ehrgeiz tendieren sie aber auch manchmal, sich zu viel aufzuerlegen.

9. Der Damensitz

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Der Damensitz hat seinen Ursprung in der Reiterei. Frauen saßen beim Reiten schon seit der frühen Antike mit beiden Beinen nur auf einer Pferdseite. Auf den Alltag übertragen bedeutet das eine seitliche Sitzhaltung mit den Knien zusammen in eine Richtung.

Frauen, die in dieser Position sitzen, wirken auf ihr Gegenüber als besonders mitfühlend und reizend. Sie nimmt die Strenge aus einer geraden Sitzhaltung und man wirkt lockerer.

Diese Haltung wird oft etwas als Flirt verstanden. Denn aus dieser Position heraus kann man seinem Gegenüber durch die Richtung der Knie und der Brust Signale des (fehlenden) Interesses senden. Zeigen sie auf ihn oder weisen in die komplett andere Richtung?

10. Die I-Position

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Gerade, vorwärtsgerichtete Beine und die Knie im rechten Winkel. Beide Füße ebenfalls rechtwinklig auf dem Boden. Dazu eine aufrechte Haltung des Rückens, ohne sich anzulehnen. Diese Position ist mit Abstand die schwierigste, denn hier müssen viele Muskeln ständig den Körper halten.

Menschen, die sich gerne im klassischen, aufrechten Sitz befinden, gelten als intelligent, aber auch als sensibel. Für sie sind Werte wie Pünktlichkeit und Ehrlichkeit sehr wichtig. Gerade mit chaotischen Menschen liegen sie deshalb oft im Streit.

Sie halten ihre eigenen Emotionen eher zurück, sind aber dank ihrer Ehrlichkeit gute Zuhörer und sorgen sich um andere. Allerdings stoßen sie bei Widerstand schnell an ihre Grenzen und können ungemütlich werden.

11. Die gekreuzten Knöchel

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Die Ausgangsposition ist wie bei der I-Position, allerdings sind hier die Füße nicht nebeneinander auf dem Boden. Ein Fuß steht dabei hinter dem anderen. Ein Bein geht also gerade nach unten und das andere hat einen kleinen Dreher. Die Knöchel kreuzen sich.

Wie die I-Position wirkt das Kreuzen als intelligent, aber weniger steif. Menschen in dieser Haltung strahlen eine Selbstsicherheit aus, sind zufrieden und gar nicht streitlustig. Mit einem aufrechten Rücken wirkt die Haltung nahezu anmutig, aber gelassen.

Deshalb sind sie auch kaum zu reizen oder zu verärgern. Sie haben das Leben zwar nicht komplett in ihrer Hand, aber sie sind zuversichtlich, dass sie mit neuen Herausforderungen gut fertig werden.